Saar-Linken-Chef Lutze kündigt Rückzug an
Nach dem verheerenden Ergebnis der Linken bei der Landtagswahl will Landeschef Lutze sich von seinem Amt zurückziehen. Die Partei war im Saarland lange von einem Streit zwischen Lutze und Oskar Lafontaine beherrscht.
"Ich werde nicht noch einmal kandidieren" - so kündigte Thomas Lutze, langjähriger Vorsitzender der saarländischen Linken, seinen Rückzug an.
Als Grund nannte er das schwache Ergebnis der Partei bei der Landtagswahl - die Linken verpassten den Einzug ins Parlament mit 2,6 Prozent der Stimmen deutlich.
"Es ist eine Frage des Anstands, dass man als Landesvorsitzender die Konsequenzen zieht", sagte Lutze. Er werde sich bei der Suche nach einem Nachfolger nicht einmischen.
Der nächste Landesparteitag der Linken soll im Mai stattfinden.
Lutze kritisiert Lafontaine
Thomas Lutze kritisierte erneut den langjährigen Fraktionschef Oskar Lafontaine, der nach internen Streitigkeiten wenige Tage vor der Wahl aus der Partei ausgetreten war.
Dass er die Partei mit aufgebaut habe, gebe ihm nicht das Recht, sie als sein "Privateigentum" zu betrachten, sagte Lutze. Mit seinem Austritt kurz vor der Wahl habe er der Partei "bewusst schaden" wollen.
Zwischen den Lagern um Thomas Lutze und Oskar Lafontaine hatte in der Saar-Linken ein jahrelanger Streit geschwelt. Lafontaine hatte Lutze Manipulationen bei parteiinternen Wahlen vorgeworfen und ein "Betrugssystem" in der Partei kritisiert.
Zum Streit zwischen Lutze und Lafontaine:
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.03.2022 berichtet.