Uwe Kammer (Foto: Pressefoto)

Uwe Kammer, Freie Wähler - Spitzenkandidat Landesliste und Wahlkreis Saarlouis

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1966

Geboren in: Saarbrücken

Erlernter Beruf: Kfz-Meister

Zuletzt tätig als: Berufsoffizier / staatl. gepr. Techniker

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2008

Ich bin politisch aktiv, weil:
Unsere Kommunen durch langanhaltend verfehlte Politik finanziell weitestgehend handlungsunfähig sind und keinen Spielraum mehr für ihre Kernaufgabe haben: dem selbstbestimmten Gestalten der Lebensbedingungen vor Ort nach den Vorstellungen und Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger.

Dabei sind unsere Kommunen die Keimzellen der Demokratie, sind Heimat und gleichermaßen Wurzel und Bindeglied unserer Gesellschaft. [...]

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
I
ch als aktiver Berufsoffizier Lösungsansätze verfolge und keine politische Karriere.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Maßnahmen und Kommunikation waren weniger ausgerichtet an einer zielgerichteten Krisenbewältigung als an parteipolitischen Interessen. Dies hat einmal mehr vor Augen geführt, wie sehr die aktuelle Politik von den Bürgerinnen und Bürgern entfernt ist und wie wenig sie in der Lage ist, Vertrauen zu schaffen und erfolgreich Krisen zu bewältigen.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?

Ja, die Politik muss etwas tun. Die Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt sind nicht absehbar. Ich setze mich deshalb für die Beibehaltung der bestehenden Grubenwasserhaltung, der Poldermaßnahmen sowie der Grundwasserreinigung ein. Das bestehende Grundwasser-Monitoring muss unbedingt erhalten bleiben. Ein Anstieg in den Kohlegruben muss verhindert werden.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Eine regionale, effiziente und für alle bezahlbare Energieversorgung sowie nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen sind die zentralen Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft. Windkraftanlagen müssen sich auch ohne Fördergelder wirtschaftlich tragen und sollen deshalb an geeigneten Standorten konzentriert werden, auch um ein weiteres Zerreißen gewohnter Landschaftsbilder zu vermeiden.

Im Saarland sehe ich aufgrund der Rahmenbedingungen und den Interessen der Bürgerinnen und Bürger wenig Potential für weitere Windenergieanlagen. Wir setzen auf eine dezentrale Energieerzeugung an deren Wertschöpfung die Gemeinden und die Bürger vor Ort teilhaben.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Wenn wir die Chancen der Zukunft nicht verschlafen, durchaus auch in den gleichen Branchen. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Wasserstoff müssen genutzt werden, um den Wirtschaftsstandort Deutschland, und damit auch das Saarland, modern und zukunftsfähig zu halten, die jetzigen Arbeitsplätze zu sichern und die Arbeitsplätze von morgen zu schaffen.

Im Ausbau der Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktion von grünem Wasserstoff, über die Forschung bis hin zur Anwendungstechnologie liegen große Chancen. Das Saarland könnte als Modellregion Vorbild für andere werden und in der Energiebranche neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende erhalten.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Erhalt und Förderung ländlicher Strukturen sind bei der kulturellen u. wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zum Lebens- und Wirtschaftsstandort von elementarer Bedeutung.

Alle Formen der Mobilität haben ihre Berechtigung und müssen intelligent miteinander verknüpft werden. [...] Politischen Handlungsbedarf sehen wir im Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und des Fahrradverkehrs.

Auch wenn erste Anstrengungen zum Erhalt des ÖPNV im ländlichen Raum erkennbar sind, reichen diese bei Weitem nicht aus. [...] Dabei müssen Mobilitätssektoren verknüpft und die Attraktivität des ÖPNV wie beispielsweise mit einem 365-€-Ticket gesteigert werden. [...]

Nach unserer Überzeugung sollten Treibhausgasemissionen sowie die Nachhaltigkeit von Herstellung, Transport und Nutzung der Kraftstoffe die einzigen Maßstäbe für eine politische Lenkung sein.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Wir Freie Wähler fordern die Rückkehr zu G9 schon seit vielen Jahren. Für uns FREIE WÄHLER ist bestmögliche Bildung die zentrale Aufgabe in unserem Land. [...]

Die Gesamtschulen stehen immer wieder in der Kritik, dass ihre Schüler weniger Kompetenzen erlangen, als aufgrund ihrer Intelligenz zu erwarten wäre und damit das kognitive Potential ihrer Schüler nicht voll ausschöpfen würden. Wir FREIE WÄHLER sind deshalb der Überzeugung, dass ein gegliedertes Schulsystem bessere und spezifischere Fördermöglichkeiten für die individuellen Begabungen der Kinder bietet, als dies die Gesamtschule leisten kann.

Damit jedes Kind auch tatsächlich seinen optimalen Bildungsweg gehen kann, sollte die Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus sowie das Beratungsangebot an die Eltern und die Bedingungen für die individuelle Förderung deutlich verbessert werden.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Das Saarland ist überwiegend geprägt von ländlichen Strukturen, deren Erhalt und Förderung für die Zukunft unseres Landes zum Lebens- und Wirtschaftsstandort von elementarer Bedeutung sind.

Menschen siedeln sich dort an, wo sie eine lebens- und liebenswerte Heimat finden, in der sie die Möglichkeit haben, ein glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die hierzu notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen wie attraktive Arbeitsplätze, funktionsfähige Strukturen, moderne Infrastruktur und eine intakte Natur als Grundlage für ein gesundes Leben und Ort der Erholung sind Aufgabe von Politik. [...]

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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