Jahrgang: 1966
Geboren in: Saarbrücken
Erlernter Beruf: Staatl. gpr. Betriebswirtin
Zuletzt tätig als: Marketing Mitarbeiterin in mittelständischem Unternehmen
Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2021
Ich bin politisch aktiv, weil:
Ich die Werte unseres Grundgesetzes verteidige und dem Recht der Bevölkerung auf mehr Einfluss in der Politik Geltung verschaffen möchte.
Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Ich unbestechlich bin, keinen Posten brauche, sondern mich ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet fühle.
Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Die Bilanz der Corona-Maßnahmen in Deutschland ist desaströs. Neben der Tatsache, dass deren versprochene Schutzwirkung umstritten ist, haben die Maßnahmen verheerende gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Kollateralschäden produziert und das Vertrauen in den Staat bei einem nicht geringen Teil der Bevölkerung zutiefst erschüttert. Insbesondere die Schäden, die der jungen Generation zugefügt wurden und werden, sind mit nichts zu rechtfertigen.
Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:
Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?
Die Grubenflutungen müssen sofort gestoppt werden. Sauberes Grundwasser ist unentbehrlich für ein gesundes Leben. Das sieht wohl auch die Mehrheit der Bevölkerung so. Dieser Wille muss umgesetzt werden.
Darüber hinaus ist es einfach nicht hinnehmbar, dass große Konzerne die Gewinne ihrer Produktion einstreichen (inklusive jahrzehntelanger Subventionen), die Risiken aber wieder einmal auf die Gemeinschaft abwälzen wollen. Die Politik muss die RAG in die Verantwortung nehmen. Hier sollten die Saarländerinnen und Saarländer genau hinschauen, wer das wie entscheidet und wie die Geldflüsse sind.
Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?
Ob Windkraft im Saarland tatsächlich einen nennenswerten Beitrag zu einer stabilen, kontinuierlichen Energieversorgung leisten kann und dabei auch noch am Ende des Tages eine positive Ökobilanz ausweist, muss überprüft werden. Fakt ist: wir brauchen eine stabile Grundlastversorgung.
Dazu sind Wind- und Sonnenenergie leider nicht geeignet und das Problem der Speicherung von Energie in Zeiten von hohen Erträgen aus diesen Quellen ist nach wie vor ungelöst. Auch in Dunkelflauten (keine Sonne, kein Wind) müssen wir eine stabile Energieversorgung garantieren können. Die Risiken eines flächendeckenden und länger anhaltenden Blackouts werden in der Öffentlichkeit nicht ausreichend diskutiert.
Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Stahl bleibt auch auf absehbare Zeit ein wichtiger Werkstoff und auch die individuelle Mobilität wird sich in Zukunft nicht einfach erledigen. Spezialisierung und Excellenz ist für beide Branchen der Schlüssel zum Erfolg und die Möglichkeit ohne das Gängelband der Politik tatsächlich innovative Lösungen zu erarbeiten.
Ein entscheidender Faktor werden die Energiekosten sein. Eine Aufwertung und Anreize für eine Ausbildung in heimischen Handwerksbetrieben und die Stellung des Handwerks in unserer Region könnten neue Möglichkeiten eröffnen.
Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?
Aus meiner Sicht wäre ein flächendeckendes ÖPNV-System, das für Menschen unter 25 kostenlos sein sollte, ein guter Ansatz. Das System müsste sehr stark ausdifferenziert werden und mit flexiblen und individuellen Komponenten ergänzt werden, z.B. kostengünstige, kleine Mietautos oder Carsharing Stationen. Auch großzügige Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern und Rollern würden z.B. das Problem von Tür zu Tür zu kommen erheblich reduzieren.
Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?
Ich bin für die Rückkehr zu G9. Davon erwarte ich eine deutliche Reduzierung des Stressniveaus und vor allem ein besseres Bildungsniveau. Es wird wieder mehr Möglichkeit zur Vertiefung geben. Ich kann nicht beurteilen, was das für die Gemeinschaftsschule bedeutet.
Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird. Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Das Saarland muss ein kinderfreundliches Land sein, damit Familien gerne hier leben. Das heißt das Bildungs- und Betreuungsangebot muss gut und vielseitig sein, der ÖPNV muss auch den ländlichen Raum gut erreichen und es muss Anreize geben, damit junge, gut ausgebildete Menschen hierbleiben können.
Der Abbau von bürokratischen Hemmnissen und die Unterstützung bei Unternehmensgründungen können hier geeignete Instrumente sein. Dabei sollte sich der Staat möglichst weit raushalten und nur die guten Bedingungen schaffen. Bezahlbarer Wohnraum in einer intakten Umwelt ist ebenso eine wichtiges Kriterium bei der Wahl des Lebensmittelpunktes.
Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.
