Thomas Weber, Tierschutzpartei (Foto: Pressefoto Partei)

Thomas Weber, Tierschutzpartei - Spitzenkandidat Landesliste, Wahlkreis Neunkirchen

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1967

Geboren in: Ottweiler

Erlernter Beruf: Kaufmann im EH / E-Commerce-Manager

Zuletzt tätig als: Medien- und Webdesigner (selbständig)

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2020

Ich bin politisch aktiv, weil:
Weil ich es unerträglich finde, dass die Welt, in der mein Sohn aufwächst, von skrupellosen Geschäftemachern und Lobbyisten geschändet und zerstört wird. Dagegen will ich vorgehen, so gut es mir möglich ist.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Weil mir sehr daran gelegen ist, dass das Saarland nicht in eine Industriewüste verwandelt wird. Ich setze mich für den Schutz unserer Umwelt, der Tiere und sozial benachteiligter Menschen ein. Statt Gängelung, Verbote und Pflichten setze ich auf Dialog und Aufklärung.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre? Die Maßnahmen waren meistens überstürzt, nicht zu Ende gedacht und nicht logisch. Der sogenannte Schutzauftrag des Staates hat sich zunehmend zur Selbstüberschätzung gewandelt.

Großen einflussreichen Kaufhausketten hat man Rechte eingeräumt, die kleine Betriebe nicht hatten, Kunst und Kultur hat man komplett vernachlässigt. In der Folge sind viele Menschen zurecht von der Politik enttäuscht.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?

Keiner weiß, auch nicht die Befürworter, welche Giftstoffe in der Tiefe lagern, die dann ins Trinkwasser geraten. Zudem wird durch die Verdrängung Methan freigesetzt, auch das Risiko von Grubenbeben wächst. Es ist unverantwortlich, ein solches Risiko einzugehen. Ein klares Nein zur Grubenflutung.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Windkraftanlagen haben erhebliche Nachteile. Nach 15-16 Jahren Betriebszeit müssen sie aufwändig und kostspielig wieder entsorgt werden, sie gefährden bestimmte Tierarten wie Vögel und Fledermäuse und ein großer Teil der Bevölkerung nimmt sie als Verschandlung der Umwelt wahr. Man sollte verstärkt die Überbauung von Autobahnen mit Solarpaneelen in Angriff nehmen und jedes öffentliche Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen versehen.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Die Antwort darauf hängt von technischen Innovationen der nächsten Jahre ab und lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Jedenfalls werden sich beide Sparten umweltfreundlich entwickeln müssen. Der Wasserstoff-Antrieb ist vielversprechend und wenn eines Tages solche Autos gebaut werden und es genügend Tankstellen dafür gibt, dann gibt es auch entsprechende Arbeitsplätze.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit müssen natürlich Fahrradwege über Kurz- und Fernstrecken ausgebaut werden. Der ÖPNV sollte kostenlos, oder zumindest wesentlich günstiger werden. Die Preise sind viel zu hoch. Das schreckt viele Pendler ab. Die Autobahnbrücken müssen natürlich saniert werden, auch beim Wandel zu Elektro- oder Wasserstoffauto werden sie noch genutzt.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?
G9 sollte unbedingt wieder eingeführt werden. Wenn ein Jahr mehr Zeit bliebe um die Lernziele zu erreichen, könnte man verstärkt Themen einbinden, die so auf der Strecke bleiben. Wir fordern, Kunst und Kultur stärker einzubinden, aber auch neue Fächer wie Ernährung oder Tierrechtsphilosophie einzuführen. So betrachtet kann auch die Gesamtschule ein Jahr dranhängen.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Es gäbe viele Bereiche, die wir langfristig angehen können, die konservative Denkweise darf nicht im Weg stehen. Denkbar wären begrünte Architekturen, Förderung von Software-Startups, Hanfanbau für Baustoffe und Textilien, Arbeitsplätze in einem ausgebauten ÖPNV-Netzwerk, ökologische Landwirtschaft. Deshalb braucht es eine Partei, die das anpackt.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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