Martin Duda (Foto: Pressefoto)

Martin Duda, Volt - Wahlkreis Neunkirchen

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1991

Geboren in: Saarbrücken

Erlernter Beruf: Student, Physik

Zuletzt tätig als: Studentische Hilfskraft zur Betreuung bei Laborexperimenten

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: der Europawahl 2019

Ich bin politisch aktiv, weil:
Ich nicht dabei zusehen möchte, wie in der Politik nur noch Mikro-Entscheidungen getroffen werden – und dabei die großen Ziele aus dem Fokus geraten.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Ich das Saarland liebe, die regionalen Herausforderungen kenne und mich für ein modernes Saarland einsetze, das im 21. Jahrhundert angekommen ist. Volt und ich verbinden soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte und nutzen transparente Lösungsansätze.

Das Saarland hat das Potenzial, in der Klimaneutralität und Digitalisierung Vorreiter zu werden.. Dieses Potenzial möchte ich gemeinsam mit den Bürger*innen und der lokalen Wirtschaft ausschöpfen.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Diplomatisch gesprochen – Verbesserungswürdig. Die erste Maßnahme, Großveranstaltungen einzudämmen, war richtig. Die Einführung der Testungen sowie der Masken waren ebenso notwendige Schritte.

Zudem ist die Impfung der Schlüssel zur Bewältigung der Pandemie. Seitens der Regierung ließ sich allerdings keine klare Strategie erkennen, wie verfahren werden soll [...]. Zudem wurden viele Bevölkerungsgruppen vernachlässigt und eine ordentliche Informationskampagne fehlte.

Noch heute sitzen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften in zu engen Klassenräumen und müssen regelmäßig lüften, weil keine Luftfilter angeschafft wurden. [...]

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?

Die Politik muss die Grubenflutung stoppen. Die Landesregierung stützt ihre Entscheidung der Grubenflutung auf eine gutachtliche Beurteilung, in der steht, dass “Eine Auswertung umfangreicher hydrochemischer Grubenwasserdaten zeigt, dass […] derzeit nur für wenige Gruben und Faktoren möglich ist, [...] und zudem die auf diesen Grundlagen aufbauende Entwicklungsprognosen nicht überbewertet werden sollten.” Sich dieser Empfehlung zu widersetzen, ist mehr als leichtsinnig. Politik muss faktenbasiert und transparent sein.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?
Die verfügbaren Flächen für Windkraftanlagen werden erhöht und Photovoltaikanlagen sowie Stromspeichertechnologien durch finanzielle Unterstützung attraktiv für alle. Energiegenossenschaften müssen gefördert werden und Menschen, die in der Nähe einer Windkraftanlage leben, sollen vom vergünstigten Strom profitieren.

Ich setze mich für die Abschaffung der EEG-Umlage, für den schrittweisen Abbau von klimaschädlichen Subventionen und einen Ausstieg der Kohleverstromung bis spätestens 2030 ein. Zudem möchte ich das Konzept der öffentlich-privaten Partnerschaften für Investitionen in diesem Bereich vorantreiben, damit das Investitionsrisiko verringert wird. Gebäude der öffentlichen Hand sowie gewerbliche Dachflächen werden mit Photovoltaikanlagen versehen. [...]

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?

Ein Teil wird in die wohlverdiente Rente gehen. Die Stahlindustrie wird es mithilfe der EU, dem Bund und des Landes schaffen, ihre Verfahren auf grünen Wasserstoff umzustellen. Viele werden im Batteriewerk arbeiten und andere werden weiterhin in der Automobilindustrie arbeiten, die auf E-Mobilität umgestellt haben.

Andere werden in Handwerksbetrieben einer ähnlichen Arbeit nachgehen und im Bereich des ÖPNV’s werden auch viele Stellen geschaffen werden. In allen Fällen muss die Politik unterstützen!

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Die dringendste Aufgabe ist die Wende zu einer nachhaltigen Mobilität. Der Verkehrsentwicklungsplan muss mit einer stärkeren klimafreundlichen Dimension überarbeitet werden. Der ÖPNV und der Schienenverkehr müssen besser vernetzt werden und wesentlich öfter fahren, auch grenzübergreifend.

Gütertransporte müssen auf die Schiene verlagert werden. Die Infrastruktur nachhaltiger Fortbewegungsmittel muss ausgebaut werden. Nicht zu vergessen und wichtig ist auch die Erhaltung der bisherigen Infrastruktur, wie beispielsweise Autobahnbrücken und Straßen.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Gymnasien sollen die Möglichkeit haben, sich zwischen G8 und G9 zu entscheiden. Langfristig sollen alle Schülerinnen und Schüler im Saarland eine ganztägige und bestmögliche Lern- und Entwicklungsumgebung erhalten. [...] Offene Lernformen, Projektorientierung, etc. können besser umgesetzt werden.

Dies führt zu besseren Lernerfolgen durch erleichterte individuelle Förderung. Zudem setze ich mich für eine Bundesbildungskommission ein, die statt der Politik auf Grundlage einer wissenschaftlich geprägten Diskussion Empfehlungen für das Bildungssystem trifft.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Die Abwanderung von jungen Menschen aus dem Saarland müssen wir u.a. mit einem breiten Angebot an den Hochschulen entgegenwirken und mithilfe der Hochschulen junge Menschen ins Saarland ziehen. Start-ups müssen gefördert und im Saarland gehalten werden.

Das Saarland muss Einwanderungsland werden und im Ausland u.a. bei Partnerstädten um Fachkräfte und junge Menschen, die geringe Jobaussichten haben, werben. [...] Da 2035 mehr als jede vierte Person im Saarland über 70 sein wird, müssen verstärkt Kräfte angeworben werden, die die Lücke der Erwerbsfähigen schließen.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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