Marcel Mucker FDP Kandidat (Foto: Pressefoto)

Marcel Mucker, FDP - Wahlkreis Neunkirchen

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1987

Geboren in: Buchholz

Erlernter Beruf: Lehrer (Politik und Latein)

Zuletzt tätig als: Lehrer

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2009

Ich bin politisch aktiv, weil:
Ich politische Prozesse nicht nur im Unterricht untersuchen, sondern erfahren und mitgehalten möchte.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Ich neue Ideen und Lösungen in die Debatte einbringen würde.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Ein großer Teil der Maßnahmen waren zum Schutz des Lebens nötig und sinnvoll, andere wie die nächtliche Ausgangssperre waren für mich unverhältnismäßig. Wir Freie Demokraten wollen jetzt eine zeitnahe Perspektive zurück zum Alltag.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?
Bei der Genehmigung der Grubenflutung muss sorgsam abgewogen werden. Mögliche Gefahren müssen identifiziert, eingeordnet und überwacht werden. Die RAG muss beispielsweise kontinuierlich die Radonkonzentration in den Bergbaugebieten messen lassen und geeignete Gegenmaßnahmen festschreiben.

Auch der Schutz von Eigentum und Infrastruktur muss eine gewichtige Rolle im Genehmigungsverfahren spielen. Eventuelle Genehmigungen müssen mit aller gebotenen Vorsicht geprüft und eine Entscheidung sorgsam werden. Die Groko hätte die berechtigten Anliegen der Betroffenen deutlicher aufnehmen und einen engeren Dialog mit der RAG fördern müssen.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Der Ausbau der Windkraft soll im windarmen Saarland nur auf Gebiete beschränkt werden, in denen Natur und Mensch möglichst wenig belastet werden, also mit entsprechendem Abstand zu Wald und Wohnbebauung. Ich sehe im Kampf gegen den Klimawandel die Chance, neue Technologien zu entwickeln, das möchte ich fördern.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Stahl- und Automobilindustrie werden auch in der Zukunft des Saarlandes eine wichtige Rolle für das Saarland spielen, die Art der Arbeit für die dort tätigen Menschen wird sich durch die Digitalisierung verändern. Dazu müssen wir jedoch die Gelegenheit nutzen, weitere Jobs in der Entwicklung neuer Technologien und durch die Gründung von Start-ups ins Saarland zu bringen. Ein geeigneter Entwicklungsbereich ist zum Beispiel die Blockchaintechnologie.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Ich möchte, dass das Saarland die vorhandenen Bundesmittel abruft und die Autobahnbrücken und Autobahnen kurzfristig saniert, dazu müssen vor allem die Planungsverfahren beschleunigt werden. Eine bessere Anbindung an den Fernverkehr ist ein wichtiges Ziel und kann in Verbindung mit einem Ausbau der Fahrradinfrastruktur auf kommunaler Ebene den Tourismusstandort Saarland stärken. Ich möchte deswegen auch  Saarbrücken-Ensheim als internationalen Flughafen erhalten.  

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Ich möchte, dass an den Gymnasien das Konzept des Gymnasium Plus umsetzen. Dies beinhaltet nicht nur eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, sondern auch eine Neustrukturierung der Stundentafel und der Unterrichtsfächer. So soll neben Informatik auch Wirtschaft als Schulfach eingeführt werden.

Die Gemeinschaftsschulen sollen sich durch eine Modularisierung des Lehrplans, die über Jahrescurricula hinausgeht, gestärkt werden. Dabei könnten Schüler nach ihren Stärken Lehrplaninhalte vorziehen oder zurückstellen.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Das Saarland lebt von seinen kurzen Wegen, grade in der Verwaltung sind diese durch die fehlende Digitalisierung oft zu lang. Durch Online-Behördengänge, aber auch die Beschleunigung und Teilautomatisierung von Baugenehmigungen möchte ich den Alltag der Bürger erleichtern.

Mit dem 5-Punkte-Plan, der unter anderem eine Stärkung der Kitas und  eine stärkere Vernetzung von Wirtschaft und Schule, bzw. Universität vorsieht, möchte ich Fachkräfte für das Saarland gewinnen.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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