Josef Dörr (Foto: dpa / Oliver Dietze)

Josef Dörr, AfD - Wahlkreis Saarbrücken

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1938

Geboren in: Illingen/Saar

Erlernter Beruf: Lehrer

Zuletzt tätig als: Rektor, Autor, Wissenschaftler, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag des Saarlandes

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2013

Ich bin politisch aktiv, weil:
Ich Verantwortung in unserem Land übernehmen will.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
I
ch ein leidenschaftlicher Saarländer bin, weil ich sehr viel Lebenserfahrung und politische Erfahrung habe, weil ich einen neuzeitlichen Entwurf eines erfolgreichen Saarlandes habe und weil mir die Ideen dazu nicht ausgehen.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Pleiten, Pech und Pannen in Bund und Land. Korruption, Desinformation, mangelndes Fachwissen der Verantwortlichen. Unverhältnismäßigkeit der ergriffenen Maßnahmen. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Erst Vertrauensverlust (Korruption usw.), dann Autoritätsverlust (die Nachverfolgung konnte nicht wirklich durchgeführt werden) und schließlich Anstiftung zur Rebellion (große Demos).

Wir müssen lernen mit Corona zu leben. Die Sorge für die Gesundheit tragen die Menschen selbst, Maßnahmen werden vor Ort in Kenntnis der Gegebenheiten ergriffen, die Gemeinschaft sorgt für die Mittel. Ich selbst bin geimpft, bin aber gegen jede Art von Impfzwang.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?
Wir haben im Landtag Beschlussanträge eingebracht in denen wir die Regierung auffordern, unter keinen Umständen eine Genehmigung zur Teilflutung zu geben, die eh nur ein Zwischenziel für die vollständige Flutung ist.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Ich beziehe nur Strom aus erneuerbarer Energie und bezahle dafür etwas mehr. Windkraft gehört dorthin wo genug Wind ist und wo keine schädlichen Nebenwirkungen eintreten. Eine Verspargelung der Landschaft lehnen viele Menschen ab. Stromsparkonzepte müssen ernsthaft umgesetzt werden. Es muss nicht jede Mauer auch noch von außen angestrahlt werden.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Wenn keinen entscheidenden Anstrengungen unternommen werden, arbeiten sie ausserhalb des Saarlandes. Zu befürchten ist ein später, schleichender "Morgenthauplan".

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

Eine angemessene Mobilität kann es nur geben, wenn das gesamte Verkehrssystem in Ordnung ist. Der ÖPNV verdient seinen Namen nicht. Niemand benutzt ihn freiwillig ( ausser mir noch einige wenige ). Die Entscheidungsträger benutzen ihn nicht und haben deshalb auch kein Interesse an ihm. Dabei entlastet ein gut arbeitender ÖPNV die Straßen und erleichtert den Autoverkehr. Ein Land ohne Flughafen ist wie ein Affe ohne Schwanz.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Die Bildung im Saarland ist ein Totalschaden. In Bezug auf G8 oder G9 gilt folgendes: wenn der Schüler zwischen G8 und G9 wählen kann, dann ist es ein Fortschritt. Aber das ganze System leidet an einem Geburtsfehler: alle Kinder in einer Klasse sollen in einer bestimmten Zeit ( z.B. 1 Schuljahr) in allen Fächern das gleiche Ziel erreichen.

Das ist praktisch unmöglich. Deshalb darf es keine Zeitvorgaben geben, es muß Zielvorgaben geben. Den Schülern und Lehrern der Gemeinschaftsschule tut man großes Unrecht. Es darf nur eine Schulgattung geben mit grob zwei Ausgestaltungen: allgemeinbildendes Gynasium mit beruflichem Schwerpunkt und wissenschaftlichem Angebot (Ziel Beraufsausbildung). Durchlässigkeit muß gewährleistet sein.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Wir müssen bestrebt sein auf allen Gebieten Weltmeister zu sein, hier nur einige Punkte: Arbeitsplätze wo man mit befriedigender Arbeit gut verdienen kann, Bildungshochburg, Wohnen, Gesundheit, Verkehr, Sportzentren, Spitzensport und Breitensport, Natur, Kultur, Fremdenverkehr, usw., usw.. Der Bevölkerungszuwachs oder Rückgang ist das Zeugnis für eine Regierung.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

[zurück zur Übersicht]


Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja