Helmut Antis (Foto: Pressefoto)

Helmut Antis, Familienpartei - Wahlkreis Saarlouis

Familienpartei

 

Jahrgang: 1961

Geboren in: Titel, Serbien

Erlernter Beruf: Agrartechniker

Zuletzt tätig als: Agrartechniker

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2014

Ich bin politisch aktiv, weil:
Kinder eine gute Zukunft brauchen

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Ich die Stimme der Kinder im Landtag wäre.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Die Pandemie mit dem Corona-Virus SARS COV-II war für alle ein unbekanntes Terrain. Die Maxime „Sicherheit zuerst“ war lange Zeit richtig. Abstand und Maske sind es noch heute.

Leider ging mitten in der Pandemie die Zielsetzung verloren. Was mit den vielen Maßnahmen und unterschiedlichen Stoßrichtungen erreicht werden sollte, blieb unklar und ist es bei dem Wust an Maßnahmen und Verordnungen auch heute. Familien mit ihren Kindern leiden mehr als andere.

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?

Die Familien-Partei hält die Teilflutung der Gruben für einen unser Grundwasser gefährdenden Fehler. Die Gewinne im Bergbau sind privatwirtschaftlich erzielt, die Folgen für Umwelt eigentlich mit Ewigkeitskosten zu begleichen.

Hierfür hat die RAG eigentlich eine Stiftung eingerichtet. Aufgrund des Niedrigzinsniveaus reichen die erwirtschafteten Kapitalgewinne derzeit nicht aus, dem Stiftungszweck nachzukommen und zugleich das Stiftungskapital nicht zu verzehren. Daher sollte temporär (in der Niedrigzinsphase) der Steuerzahler das Delta decken, um unser Grundwasser nicht zu gefährden.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist zwingend erforderlich, wenn man die CO2- Belastung reduzieren und die Atomkraft wegen ihrer Gefahren und Ewigkeitskosten vermeiden möchte. Die Familien-Partei steht daher zum Ausbau der Windkraft und zur Förderung der Solarenergie. [...]

Regionale Genehmigungsverfahren leiden unter bundesgesetzlichen Erfordernissen und Hemmnissen (Mindestabstand zur Wohnbebauung, Ausschreibemodalitäten mit der Folge der Verdrängung kleinerer Unternehmen). Die Familien-Partei strebt ein energieautarkes Saarland an, um uns von den globalen Prozessen abzukoppeln (Gas/Öl-Importe).

Dazu bedarf es der Förderung kommunaler, genossenschaftlicher Investitionsmodelle zur Energiegewinnung nach dem Motto: „Kommunale Energie in Bürgerhand“.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
Bei der Stahlindustrie hofft die Familien-Partei die Arbeitsplätze im Saarland halten zu können. Hierfür müsste die Industrie aber konsequent auf eine „grüne“ Stahlproduktion umgestellt werden [...]. Die Wasserstoffgewinnung wäre durch entsprechende Förderung zu unterstützen.

Die Automobilindustrie befindet sich einmal mehr im Wandel. Ein vollständiger Erhalt der Arbeitsplätze ist nicht wahrscheinlich. Ein möglichst langes Hinausschieben und ein Auffangen Betroffener, Umschulungsangebote und ein Aufbau einer Weiterbildungslandschaft zur Lebensmitte ist erforderlich und verlangt unsere sozialpolitische Solidarität. [...] Wieder einmal steht ein Strukturwandel in Zukunftsbranchen an, die es hier anzusiedeln und zu fördern gilt.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

[...] Die Mobilitätswende ist anzugehen. Zur Mobilitätswende gehören für die Familien-Partei ein massiver Aufbau von Car-Sharing-Modellen mit dem Ziel den Bestand an volkswirtschaftlichem Fuhrpark insgesamt im Saarland deutlich zu reduzieren.

Der Aufbau von Fahrrad-Schnellstraßen setzt größere Anreize zum Umstieg. Der ÖPNV muss von der starren Liniendenke weiterentwickelt werden zu einem flexiblen-modernen Angebot. Die Infrastrukturmaßnahmen betreffen klassische Infrastruktur wie Straßen, Brücken, Kanäle, Altbauten, bei denen es einen massiven Investitionsstau gibt, als auch die digitale Infrastruktur mit einem erforderlichen Glasfaserausbau.

Hier stellt sich die Frage der Finanzierung. Für die Familien-Partei ein Thema für ein Sondervermögen gekoppelt an einen generationengerechten Vertrag

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Vom Bildungsansatz aus Kindersicht halten wir ein dreigliedriges, durchlässiges Schulsystem als Leitschulform für richtig. Statt bei den Gymnasien am Turbo-Abitur mit G8 festzuhalten, ist die Rückkehr zu G9 eine unserer langjährigen Forderungen.

Die allgemeine Hochschulreife sollte mit einem breiten Wissensstand erreicht werden, bei der auch musische, soziale, sportliche oder ehrenamtliche Beschäftigungen in der außerschulischen Zeit möglich sind. [...] Wenn nun G9 eingeführt wird, darf der Lehrplan daher nicht voller werden, sonst werden die Schülerinnen und Schüler keinen Unterschied im Tagesbetrieb spüren.

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Das beschriebene Problem ist ein Problem der Kinderlosigkeit unserer Gesellschaft und damit der Demographie sowie des Standorts und der Wirtschaftspolitik. Die Familien-Partei fordert:

  • eine zielgerichtete Förderung zukunftsfähiger Branchen

  • eine weitere Intensivierung des Gedankens “Europa der Regionen” also die Vernetzung der Wirtschaftsstandorte, speziell in Grenzregionen mit mittelfristiger politischer Kompetenzabgabe an die Region

  • Bemühen um Fachkräfte aus dem Ausland [...]

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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