Christoph Schaufert (Foto: Pressefoto)

Christoph Schaufert, AfD - Wahlkreis Neunkirchen

Landtagswahl 2022

 

Jahrgang: 1969

Geboren in: Neunkirchen

Erlernter Beruf: Studium der Vor- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte mit Abschluss Magister Artium

Zuletzt tätig als: wissenschaftlicher Mitarbeiter

Ich engagiere mich in meiner Partei seit: 2016

Ich bin politisch aktiv, weil:
Ich mich schon seit frühester Jugend für Politik interessierte. Spätestens seit den 2010er Jahren hatten wertekonservative politische Einstellungen keine politische Heimat mehr – daher mein Weg zur AfD.

Für die Menschen im Saarland wäre ich als Abgeordnete/r im Landtag besonders wertvoll, weil:
Ich als Familienmensch und Vater von 4 Kindern, wie durch die erworbene Lebens- und Berufserfahrung das Leben in nahezu all seinen Facetten kenne. Ich stehe auf dem Boden der Tatsachen und Realität. Bei mir zählen eher Taten statt Worte. Sacharbeit vor Ideologie.

Im Zuge der Corona-Pandemie müssen Eigenverantwortung der Bürger und Schutzauftrag des Staates abgewogen werden. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Corona-Maßnahmen der vergangenen beiden Jahre?
Bei Aufkommen der neuen Krankheit waren die Maßnahmen mit Sicherheit richtig, ja zu Anfang gar zu zögerlich, als man noch nicht wusste was da auf einem zukommt. Dann wurden schwere Fehler gemacht. Es wurde sich gegenseitig hochgeschaukelt, wer der härtere „Schließer“ und „Einschränker“ ist. [...]

Mit den Impfungen wurde dann zu viel versprochen und man hat durch das ständige Nachjustieren in weiten Teilen der Bevölkerung viel Vertrauen zerstört. Die Spaltung der Gesellschaft wurde in einem Maße vorangetrieben, wie ich es eigentlich nicht für möglich gehalten habe. Es stehen sich mittlerweile Blöcke in einem fast religiösen Eifer gegenüber. Ein vernünftiger Austausch oder gebotene Akzeptanz einer anderen Meinung ist nicht mehr gegeben. 

Nun wüssten wir gern Ihre Position zu einigen wichtigen saarländischen Themen:

Grubenwasser:
Die von der RAG geplante Teilflutung der Gruben im Saarland stößt auf massiven Widerstand. 17 Normenkontrollklagen und 108 Widersprüche wurden eingelegt. Auch in Umfragen ist die Mehrheit der Saarländer gegen die Pläne. Muss die Politik etwas tun, um die Grubenflutung zu stoppen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Was kann die Politik tun?
Etwas was mit „Ewigkeitscharakter“ verbunden ist, ist immer problematisch. Davon auszugehen, dass eine „Ewigkeitsverpflichtung“, wie das Pumpen von Grubenwasser, tatsächlich bis in „alle Ewigkeit“ durchgeführt werden kann ist eine Illusion. De facto wird es zu einem Anstieg des Grubenwassers kommen. Die Hohlräume des ehemaligen Bergbaus sind nun mal da und werden auch nicht mehr verschwinden.

Erneuerbare Energien:
Im Saarland stockt der Windkraftausbau. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind 2021 nur zwei Windkraftanlagen in Betrieb gegangen. Windkraft wird aber von vielen als eine zentrale Säule der Energiewende gesehen. Was werden Sie konkret für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Saarland tun?

Erneuerbare Energien, dazu noch als die zentrale Säule der Energieversorgung eines Industrielandes, ist zur Zeit - leider - eine Illusion. Es wäre meines Erachtens zielführender die Ressourcen in Grundlagenforschung zum Erschließen neuer Energiequellen zu stecken, als jetzt übereilt, beispielsweise mit Windkraftanlagen und den auch damit verbundenen, ungelösten Problemen, die Landschaft zu „verspargeln“. 

Wie jüngst mit der Einstufung der Kernkraft als nachhaltig durch die EU, muss man sich auch hier in Deutschland ehrlich machen und das momentane „Ist“ und die gegebenen Möglichkeiten sehen, statt weiter der grünen Ideologie folgend die Energieversorgung und damit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland aufs Spiel zu setzen.

Strukturwandel:
Stahlindustrie und Automobilindustrie sind zwei wichtige Träger der hiesigen Wirtschaft. Beide befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Wo werden die Menschen, die heute dort arbeiten, in 20 Jahren arbeiten?
[...] Natürlich weiß dies niemand. Als studierter Archäologe und Historiker habe ich mich natürlich schon immer mit solchen Szenarien [...] beschäftigt. [...] Die Leute werden Arbeit haben. Es liegt allerdings an unserer momentanen Weichenstellung [...] welchen Lebensstandard - wir in 20 Jahren von der Arbeit haben werden. Eher traditionell, industriell produzierend, [...].

Oder werden wir zu einer Gesellschaft in der „Arbeit“ meint die Cloud zu durchforsten ob richtig „gegendert“ wurde oder „Arbeit“  immer weitere, ausgefeiltere Label zur Nachhaltigkeit für Produkte erfindet. Für Produkte die dann natürlich allesamt aus dem Ausland kommen. Mit der letzten Variante wird das Bestehen und behaupten des Lebensstandards im internationalen Vergleich schwierig werden.

Mobilität:
Viele Autobahnbrücken im Saarland sind marode, bei der Bahn gibt es nur wenige Fernzüge, der ÖPNV hat Schwächen, die Zukunft des Saarbrücker Flughafens ist unklar, die Fahrradinfrastruktur ist oft nicht gut. Was sind für Sie die dringendsten Aufgaben im Bereich Mobilität?

[...] Es wird nicht realisierbar und schon gar nicht finanzierbar sein mit dem ÖPNV, etwas zugespitzt ausgedrückt, viermal täglich von Faha nach Peppenkum zu kommen und dies am besten noch kostenlos. [...] Weg kommen kann man allerdings von Verkehrsideologie und Prestigeprojekten. [...] Warum ein Flughafen im Saarland?

Sorgen wir dafür, dass die Nahestrecke der Bahn ICE tauglich wird und eine schnelle Verbindung Saarbrücken – Frankfurt aufgebaut wird. [...] Reisenden wäre es so möglich sich [...] die gesamte Welt vom Fraport aus zu erschließen, wie es auch das wirtschaftlich starke Rhein-Main Gebiet viel besser an unsere Region anbinden würde. Kurz: Auch hier macht es der Mix aller Verkehrsformen. Ohne Geld, ohne viel Geld für Investitionen, werden hier keine zukunftsweisenden und zukunftsfesten Projekte machbar sein.

Bildung:
Soll G9 an Gymnasien im Saarland wieder eingeführt werden? Wenn ja, was bedeutet das für die Gemeinschaftsschulen?

Die Frage sollte weniger sein ob G9 oder G8 oder Gemeinschaftsschule, Gesamtschule, Inklusion etc. Das Ziel kann nur sein :“ Die beste Schule ist gerade gut genug für unsere Kinder“.[...] Die beste Schule ist die Schule, die jedem Kind, nach den individuellen Voraussetzung, das Rüstzeug an die Hand gibt seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und eine fundierte Basis schafft auf die man dann auch später noch aufbauen kann.

Die beste Schule ist die Schule, die aber auch den zukünftigen Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben wie weiterführenden Bildungseinrichtungen die Gewähr gibt, dass der junge Erwachsene nach erfolgreicher Schullaufbahn auch wirklich das Wissen besitzt was sein Abschluss verheißt.  

Bevölkerungsrückgang:
Prognosen gehen davon aus, dass das Saarland bis zum Jahr 2060 einen Bevölkerungsrückgang von bis zu 20 Prozent haben wird.Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um das Saarland als Ort zum Leben und Arbeiten wieder attraktiver zu machen?
Bevölkerungsrückgang hat nicht nur etwas mit der Attraktivität eines Ortes zum Leben und Arbeiten zu tun. Bevölkerungsentwicklung, natürlich an erster Stelle Kinder zu bekommen, sich zu Hause fühlen, hat viel mit Sicherheit zu tun. Sicherheit im klassisch ökonomischem Sinne, aber auch Sicherheit im kulturellen Sinne. [...]

Wir haben auf allen Gebieten dafür Sorge zu tragen, dass die Leute „Sicher“ im Saarland leben. Dann gedeiht Vater+Mutter+Kind=Familie fast von alleine. Dies ist aber eine Aufgabe die nicht alleine im Saarland gelöst werden kann. Gute Bildung, gute Infrastruktur, gute Arbeit, gute Gesellschaft mit Tradition und Zukunft – dann klappt es auch mit der Bevölkerungsentwicklung.

Wir geben hier die Antworten der Kandidaten im Wortlaut wieder, Kürzungen sind durch […] gekennzeichnet.

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Informationen zur Landtagswahl

Übersicht
Die Landtagswahl 2022 im Saarland
Ergebnisse, Analysen, Folgen - im Dossier zur Landtagswahl 2022 stellen wir alles zusammen, was saarländische Wählerinnen und Wähler wissen müssen.

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