Tobias Hans  (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

CDU: Ministerpräsident kämpft um sein Amt

Landtagswahl 2022

Kristin Luckhardt   10.03.2022 | 10:56 Uhr

Tobias Hans ist seit 2018 Ministerpräsident des Saarlandes – und will das auch bleiben. Dafür muss er allerdings kämpfen, denn in den Umfragen lag seine CDU zuletzt hinter der SPD.

Der Wahlkampf sei wie Ausdauersport, sagte Ministerpräsident Tobias Hans kurz vor der Landtagswahl. Man gewinne auf den letzten Metern. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Meinungsumfragen im Saarland die SPD deutlich vor Hans'
CDU gesehen, unter anderem der Saarlandtrend vom Februar.

Darin waren auch die persönlichen Werte von Hans deutlich schlechter als die der SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger. Sie würde sich demnach bei einer Direktwahl klar durchsetzen.

Meinungsumschwung in der Coronapandemie

Die schwachen Umfragewerte führt Hans vor allem auf die Coronakrise zurück. Er sei derjenige gewesen, der die schlechten Nachrichten überbracht habe. "Das bleibt ein Stück weit mehr an mir persönlich hängen", sagte er zuletzt im TV-Duell mit Anke Rehlinger im SR Fernsehen. Dabei standen die Saarländer zunächst mehrheitlich hinter den Coronamaßnahmen der Landesregierung.

Bundesweit prägte Hans in der Pandemie die Schlagzeilen mit, unter anderem mit dem Saarlandmodell. Häufig war er Gast in Talkshows. Als die Pandemie begann, war Hans erst knapp zwei Jahre im Amt. Als er an die Spitze des Landes rückte, kam das für viele überraschend.

Mit 40 zum Regierungschef gewählt

Die damalige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) war im Februar 2018 als neue CDU-Generalsekretärin in die Bundespolitik gewechselt. Als ihren Nachfolger hatte sie Tobias Hans vorgeschlagen - damals Fraktionschef der CDU im Landtag.

Am 1. März 2018 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt – und war mit 40 Jahren der bislang jüngste Landesvater im Saarland überhaupt. Bis heute ist er einer der jüngsten Regierungschefs bundesweit.

Gendergerechte Sprache und Präsenz in sozialen Medien

In den sozialen Medien ist der saarländische Ministerpräsident sehr aktiv. Hans sagt, über soziale Netze könne er Menschen ansprechen, die er sonst nicht erreiche.

Er beantworte Anfragen auch persönlich und probiere neue Formate aus. Außerdem legt er viel Wert auf gendergerechte Sprache.

Leidenschaft zum Beruf gemacht

Eine Ausbildung oder einen akademischen Abschluss hat Hans nicht. Das werfen ihm Kritiker immer wieder vor. Hans sagt, er habe in einer für seine Familie schwierigen Situation eine Entscheidung für die Vollerwerbstätigkeit getroffen. Zu dieser Entscheidung stehe er.

Er sei „Politiker mit Leib und Seele“ und habe seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. 1992 war er in die Junge Union und 1994 – mit 16 Jahren – in die CDU eingetreten. Seit 2009 ist Hans Landtagsabgeordneter, seit Oktober 2018 Landesvorsitzender der CDU Saar.

Bodenständig und heimatverbunden

Der 44-Jährige lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in seinem Heimatort Münchwies. Der Zusammenhalt im Dorf habe ihn geprägt, betont Hans. Der begeisterte Reiter ist so oft es geht mit der Familie in der Natur unterwegs. Bei der Landtagswahl 2022 tritt er zum ersten Mal als Spitzenkandidat an.

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