Standbild aus „FOR THE TIME BEING OT: TAL DÍA HIZO UN AÑO“ (Foto: Salka Tiziana)

For the time being

Eine Rezension von Katrin König  

Es ist Hochsommer in der Sierra Morena. In dieses karge Mittelgebirge in der spanischen Provinz reist eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Ähnlich karg wie die Landschaft ist auch die Geschichte, die in "For the time being" erzählt wird und die auf einer Kindheitserinnerung beruht.

Bewertung: Eins von drei Herzen

Eine Mutter (Melanie Straub) macht sich mit ihren beiden kleinen Kindern im Auto auf den Weg nach Spanien. Das Ziel ihrer Reise: Ein Finca in der Sierra Morena. Dort bereitet die Bewohnerin Pilar (Pilar del Pino) die Ankunft ihrer Familie vor. Wäsche wird gewaschen, der Pool gefüllt. Währenddessen geht ihre Tochter Amalia dem gewohnten Alltag auf der und rund um die Finca nach.

Im Beschreibungstext des Films heißt es: "Als er (der Familienvater) nicht wie geplant eintrifft, sucht die Familie einen anderen Weg, sich und dem Ort, der ihnen fremd und vertraut zugleich ist, zu begegnen." Mag sein, dass Regisseurin Salka Tiziana aus ihren Erinnerungen heraus so empfindet, als würde dieser Zwiespalt thematisiert, im Film selbst ist davon nichts zu sehen. Auch gesprochen wird darüber nicht. Aber gesprochen wird in Tizianas Erstling sowieso sehr wenig.

Langatmig und düster

Dafür wird nicht an Landschaftsszenen gespart. An immer wieder sich ähnelnden Sszenen der kargen spanischen Landschaft, in denen einfach nichts passiert und die viel zu lange ohne jeglichen Schnitt auskommen. Ob die mangelnde Ausleuchtung, die dem Film in vielen Szenen eine düstere Optik verleiht, nun bewusst oder unbewusst eingesetzt wurde, sei dahingestellt.

Leider bleibt dem Zuschauer nicht nur der tiefere Sinn von Tizianas Film verborgen. Durch langatmige, oft unzusammenhängende Szenen und wenig Dialog fällt es schwer, bei der Sache zu bleiben und zu verstehen, was die Regisseurin möchte.

Regie: Salka Tiziana
Deutschland, Spanien, Schweiz 2020


Die Spielfilme im Wettbewerb
Diese 16 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konkurrierten um insgesamt neun Preise, darunter um den mit 36.000 Euro dotierten Max Ophüls Preis: Bester Spielfilm.

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