Filmstudent Shauly Melamed aus Tel Aviv (Foto: SR/Sebastian Knöbber)

Filmstudenten aus Israel zu Gast beim Festival

Leonie Rottmann   24.01.2020 | 08:30 Uhr

Eine Woche voller Erfahrungen – für drei israelische Studenten hieß es am Dienstag: auf nach Saarbrücken. Im Rahmen eines Programmaustauschs zwischen dem Tel Aviv International Student Film Festival und dem Filmfestival Max Ophüls Preis durften junge Filmemacher aus Israel ihre Kurzfilme dem deutschen Publikum präsentieren. Ihr Fazit bisher: Ophüls ist ein Abenteuer.

Filmstudent Shauly Melamed aus Tel Aviv (Foto: SR/Sebastian Knöbber)
Filmemacher Shauly Melamed aus Tel Aviv

Shauly Melamed ist einer von fünf israelischen Filmstudenten, der seinen Film in Saarbrücken zeigen darf. Er steht auf der Bühne und blickt ins Publikum. Er wirkt aufgeregt, aber auch erleichtert. Gerade ist sein Kurzfilm „Mini DV“ zum ersten Mal in einem deutschen Kino gelaufen. „Es fühlt sich toll an, zu sehen, wie viele Menschen zu dem Screening gekommen sind. Und wie offen sie uns und unseren Filmen gegenüber sind“, erzählt der 26-Jährige.

Auch Liel Sharon-Gur durfte ihren Kurzfilm in Saarbrücken präsentieren: „Ich war wirklich gespannt, wie das Publikum auf meinen Film reagieren wird, denn durch die fremde Sprache verstehen die Menschen vielleicht meine Witze nicht – und sie haben sie wirklich nicht verstanden.“ Filme vor nicht heimischem Publikum zu zeigen, sei nie einfach. Das sei eine andere Mentalität, eine ganz andere Kultur, aber genau das mache es auch spannend.

„Das Max Ophüls Preis Festival ist so ein großes Festival mit einer großartigen Atmosphäre“, erzählt die 30-jährige Yarden Lipshitz Louz nach dem ersten Screening in Saarbrücken. Sie ist mit wenigen Erwartungen angereist. Besonders begeistert ist sie von der Stadt: „Wir haben uns Saarbrücken angeguckt und diese schöne Stadt wirkt so friedlich und man fühlt sich überall willkommen. Alle hier sind so freundlich.“

Deutsche Filmemacher reisen nach Tel Aviv

Zum ersten Mal in 41 Jahren Filmfestival Max Ophüls Preis gibt es einen Programmaustausch mit israelischen Studenten. Das Tel Aviv International Student Film Festival (TISFF) hat fünf Kurzfilme israelischer Filmstudenten ausgesucht, die sie in der Festivalwoche in Saarbrücken persönlich präsentieren dürfen. Im Juni stellen dann vom Filmfestival Max Ophüls Preis benannte junge Filmemacher aus Deutschland ihre Filme in Israel vor.

„Für uns ist das Filmfestival Max Ophüls Preis eine Plattform, um Filme zu zeigen, darüber zu sprechen und darüber nachzudenken. Aber vor allem ist es eins: Eine Woche voller Erfahrungen“, so Talia Wigoder, Festivalleiterin des TISFF. Auch das Filmfestival Max Ophüls Preis freut sich über die Kooperation, denn beide Veranstaltungen seien große und wichtige Festivals für Nachwuchsfilmemacher. 

Neue Perspektiven durch Filmfestival

Die drei israelischen Filmstudenten wollen die Zeit im Saarland vor allem genießen, den Erfolg feiern und Spaß haben. Für Shauly Melamed ist es aber auch wichtig, das Wesentliche dabei nicht außer Acht zu lassen. Ein Festival sei auch dazu da, mit anderen Filmemachern wie Produzenten in Kontakt zu kommen: „Durch die Kooperation der beiden Festivals können für uns ganz neue Möglichkeiten entstehen.“

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