Max Ophüls Preis in die Kinos zurückgekehrt
In Saarbrücken ist am Montagabend das 44. Filmfestival Max Ophüls Preis eröffnet worden. Das Festival gilt als Sprungbrett für den deutschsprachigen Filmnachwuchs. Zur Eröffnung gab es neben viel Freude auch eindringliche Appelle.
Mit einer Eröffnungsveranstaltung im Saarbrücker Cinestar - in Präsenz von Publikum, Schauspielern und Filmschaffenden - ist am Montagabend die 44. Ausgabe des Filmfestival Max Ophüls Preis gestartet. Nach zwei Corona-Jahren hat das für Erleichterung bei den Veranstaltern und den Gästen gesorgt.
Schwierige Situation für den Nachwuchs
Gleichzeitig wiesen die Festival-Macherinnen bei der Eröffnung auf die prekäre Lage für den Filmnachwuchs hin. Nach Jahren der Kürzungen und Einschränkungen sei das Vertrauen ins Kino weiter geschwächt. Für den Nachwuchsbereich sei dies fatal. Die sich abzeichnende Situation mache sie beklommen, sagte Theresa Winkler, neben Carolin Weidner eine der beiden Programmleiterinnen. Denn schon jetzt gebe es weniger Einreichungen von Frauen, diverse Filmteams seien nahezu nicht vertreten.
Eröffnet wurde die 44. MOP-Ausgabe mit dem Spielfilm „Aus meiner Haut“ des zweifachen Ophüls-Preisträgers Alex Schaad.
Die iranischstämmige Schauspielerin Pegah Ferydoni wies in einer eindringlichen Rede auf Gewalt und Menschenrechtsverletzungen im Iran hin. Ferydoni kritisierte etwa mit scharfen Worten die Taten des Mullah-Regimes und forderte die Kulturschaffenden und Politiker auf, Stellung zu beziehen. „Lasst uns künstlerische und politische Patenschaften übernehmen, lasst uns die Bilder und Inhalte multiplizieren - lasst uns ihre Schallverstärker sein.“ Das Publikum reagierte darauf mit minutenlangem stehendem Applaus.
Bis Sonntag werden beim Filmfestival Max Ophüls Preis 127 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in 225 Vorstellungen gezeigt. 56 Filme starten in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm, darunter 39 Uraufführungen. Auf die Gewinner warten bei der Abschlussgala am Samstag 18 Preise mit einem Gesamtwert von 118.500 Euro, unter anderem der mit 36.000 Euro dotierte Max-Ophüls-Preis für den besten Spielfilm.