SR-Unterhaltungsredakteur Emil Zalud (Foto: Zalud privat)
SR-Unterhaltungsredakteur Emil Zalud

Unterhaltungsredakteur beim SR-Fernsehen: Emil Zalud

Von Axel Buchholz

Der Autor, Produzent, Regisseur und Leitende Fernseh-Redakteur Emil Zalud wurde am 25. Januar 1928 in Rumburg in der Tschechoslowakei (heute: Tschechische Republik) geboren.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, gehörte er als 17jähriger junger Mann zusammen mit seiner Familie zu den Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland.

Familiär entsprechend „vorbelastet“, wollte er gern Musik studieren. Dies ließ sich zwar nicht verwirklichen, den Weg ins „Künstlerische“ fand er trotzdem.

Zalud assistierte bei dem als Konzert- und Operndirigent gefeierten Joseph Keilberth während dessen erstem Nachkriegsengagement als Oberleiter der Sächsischen Staatskapelle Dresden (1945 -1949). An der Dresdner Oper arbeitete er in der ersten Nachkriegszeit auch als Assistent von Regisseur Heinz Arnold.

Die Bavaria-Film in München war dann eine weitere berufliche Station von Emil Zalud. Schon 1950 wechselte er von dort zu „Radio Saarbrücken“, das ab 1946 zu senden begonnen hatte.

Zalud assistierte zuerst bei der Produktion von Hörspielen und Unterhaltungssendungen, so bei den Kriminalhörspielen, deren Titel mit „Die Damen“ begannen. In den 60er Jahren ein großer Radio-Erfolg, werden sie heute auf CD angeboten und gelten als „Kult-Krimis“ (Regie: Albert-Carl „AC“ Weiland). Schnell machte Zalud Karriere: Aufnahmeleiter und Regisseur, Redakteur, dann Leiter der „Gemischten Unterhaltung“ im Hörfunk (als Nachfolger von Rudi Schmitthenner) und schließlich Abteilungsleiter Fernseh-Unterhaltung. Dies blieb er bis zum Wechsel in den Ruhestand 1992.

Emil Zalud 1973 in Paris bei der Ordensverleihung durch Bruno Coquatrix, den Direktor des Pariser „Olympia“  (Foto: Zalud privat)
Emil Zalud 1973 in Paris bei der Ordensverleihung durch Bruno Coquatrix, den Direktor des Pariser „Olympia“

Mehr zu Emil Zalud

Emil Zalud war Regisseur, Produzent oder Redakteur zahlreicher Fernseh-Unterhaltungssendungen für das ARD-Programm und lange auch für das Vorabend-Programm.Er vertrat den SR in verschiedenen ARD-Gremien und Kommissionen und wurde für langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem französischen Orden ausgezeichnet.

Von den insgesamt 138 Folgen der Vorabendserie „Drei Damen vom Grill“ produzierte Zalud 36 (zwischen 1990 und 91). Diese äußerst populäre Reihe lief zuerst nur bei SFB, SR und HR. Später wurde sie von mehreren anderen ARD-Anstalten übernommen und sogar bis nach Australien verkauft. Die Serie spielte in einer Westberliner Imbissbude und glänzte mit Schauspielern wie Brigitte Mira, Brigitte Grothum, Günter Pfitzmann und Harald Juhnke.

Deutsche Vorentscheidung zum Grand Prix 1971 mit Katja Ebstein als  Gewinnerin (Foto: Zalud privat)
Deutsche Vorentscheidung zum Grand Prix 1971 mit Katja Ebstein als Gewinnerin

So erfolgreich Zalud auch war, er selbst blieb meist im Hintergrund. Anders war es allerdings 1972 bei der deutschen Vorentscheidung für den Grand Prix. Da saß er für den Saarländischen Rundfunk in der Jury. Als Letzter gab er seine Stimme ab. Sie entschied darüber, wer Deutschland in Edinburgh vertreten würde: die Sängerin Mary Roos oder das saarländische Duo „Cindy und Bert“. Mary Roos hatte sich schlecht präsentiert. Zalud stimmte trotzdem für sie – was ihm keineswegs nur öffentliche Zustimmung einbrachte. Trotzdem steht er auch heute als 84-Jähriger noch zu seiner Entscheidung. Schließlich erreichte Mary Roos mit dem Titel „Nur die Liebe lässt uns leben“ den dritten Platz.

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Redaktion für den Arbeitskreis SR-Geschichte: Axel Buchholz (ab); Mitarbeit: Franz Brehm, Walter Schönhofen, Sven Müller, Kurt Otto, Roland Schmitt, Hans-Ulrich Wagner, Hans-Joachim "Pit" Weber, Klaus Peter "Kape" Weber

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