Conny Plank in seiner SR-Zeit Mitte der 60er-Jahre als Sendetechniker bei der Europawelle im Hörfunk-Studio  (Foto: SR)

Conny Plank-Ausstellung auf dem Halberg verlängert

  24.11.2022 | 12:33 Uhr

Die Ausstellung „Conny Plank - Pop-Avantgardist und Platin-Produzent“, die der Saarländische Rundfunk derzeit im Sehgang Halberg, Funkhaus Halberg, in Saarbrücken, präsentiert, wird wegen großer Nachfrage bis Ende März des kommenden Jahres verlängert.

„Seine beruflichen Anfänge hatte Conny Plank auf dem Halberg: Mitte der 1960er Jahre war er Sendetechniker bei der Europawelle Saar des Saarländischen Rundfunks und ging auch dort unkonventionell und mit viel Leidenschaft ans Werk. Für den SR war das Grund, sich auch in einer Ausstellung näher mit ihm zu befassen. Schön, dass sie – auch überregional - so stark frequentiert wird. Conny Plank hat diese große Resonanz verdient“, sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück.

Sohn freut sich über Verlängerung

„Wir freuen uns über den großen Zuspruch. Die Ausstellung über diesen bedeutenden Musikproduzenten zieht Menschen aus ganz Deutschland an. Unser Versuch, durch diese Ausstellung Conny Plank ein wenig in jenen Spot-Lights sichtbar werden zu lassen, in die er Weltklasse-Bands ihr Bandleben lang dank seiner großartigen Ideen und seiner genialen Arbeit am Mischpult geschoben hat, kommt offensichtlich gut an“, sagte der Kurator der Ausstellung, SR-Unternehmenssprecher Peter Meyer.

„Ich freue mich riesig, dass der SR sich dazu entschieden hat diese exzellent kuratierte Ausstellung zu verlängern - und damit mehr Menschen die Möglichkeit gibt, das Werk meines Vaters zu entdecken. Für mich ist die Ausstellung wie ein Fenster in meine Erinnerung an die Zeit im Studio und meine Eltern“, sagte der Sohn des Ausnahmeproduzenten Stephan Plank, selbst Musikmanager und Filmemacher.

Hintergründe zum Erfolgsproduzent

In seinem Studio in Köln produzierte Conny Plank in den 1970er und 1980er Jahren die ersten Alben von Kultbands wie Kraftwerk, Ultravox, Eurythmics, Kraan, Les Rita Mitsouko, DAF, Neu! und vielen mehr. Ein breiteres Repertoire ist kaum vorstellbar. Er war der erste, der sein Mischpult nicht als Medium sondern als Instrument begriffen hat. Er hat als Musikproduzent Krautrock- und Elektrosounds seiner Zeit geschaffen als ewige Referenzsounds für alle kommenden Generationen von Bands dieser Art wie beispielsweise Depeche Mode.

Er hat mit seinem Schaffen Nischen definiert und ausgestaltet und sich damit die Achtung der Szene erarbeitet. Er hat aber auch den großen Mainstream bedient und damit weltweit unzählige Preise und Trophäen eingeheimst und den Bands und Künstlerinnen und Künstlern wie Eurythmics, Ultravox oder Gianna Nannini entscheidend geholfen, Millionen von Einheiten zu verkaufen. Im Vordergrund stand für ihn stets die Authentizität der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler, nach der er jeweils Mittel und Instrumente für die Produktion gewählt hat.

Ausstellung noch bis zum 31. März

Conny Plank, der 1987 mit nur 47 Jahren starb, war und ist bis heute einer der, wenn nicht der wichtigste deutsche Pop-Musikproduzent. Und er ist – auch wenn er durch den Film „Conny Plank – The Potential of Noise“ von Sohn Stephan Plank und Reto Caduff seit einigen Jahren mehr Aufmerksamkeit und Würdigung erhält – erstaunlicherweise bis heute weitestgehend nur den Connaisseuren, Insidern und Indie-Liebhabern ein Begriff.

Die SR-Ausstellung „Conny Plank – Pop-Avantgardist und Platin-Produzent“ wird bis einschließlich Freitag, 31. März, verlängert. Sie ist im Sehgang Halberg, Funkhaus Halberg, Saarländischer Rundfunk, in Saarbrücken zu sehen.

Öffnungszeiten: täglich, 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Wir bitten bei Ankunft um kurze Anmeldung beim Pförtner.

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