Anton von Werner (Foto: SR)

Einladung zu Preview und anschließender Diskussion

  21.04.2022 | 11:20 Uhr

Das Historische Museum Saar lädt zusammen mit dem Kooperations-Partner Saarländischer Rundfunk alle Interessierten ein, sich den Film "Bilder der Macht – der Saarbrücker Rathauszyklus von Anton von Werner" in einer Preview am Mittwoch, 27. April, 19.00 Uhr, im Festsaal des Saarbrücker Schlosses schon vor der Ausstrahlung anzuschauen und sich an der anschließenden Diskussion zu beteiligen.

Monumentale Gemälde, realitätsgetreu bis ins kleinste Detail: Wer den „Sturm auf den Spicherer Berg“ oder die „Ankunft König Wilhelms I. in Saarbrücken“ im Anbau des damaligen Saarbrücker Rathauses betrachtete, der empfand spontan: Genauso hat es sich zugetragen im Kriegssommer 1870. Oder etwa doch nicht? Bei genauerem Hinsehen wird deutlich: Nichts hat der Künstler Anton von Werner hier dem Zufall überlassen. Jedes noch so kleine Detail folgt einer ausgeklügelten Inszenierung.

Der Künstler Anton von Werner

Von Werner gilt als bedeutendster Maler des Deutschen Kaiserreichs. Sein bekanntestes Werk, „Die Kaiserproklamation in Versailles“, ist in jedem Geschichtsbuch abgedruckt. Lange vergessen war hingegen sein monumentaler „Saarbrücker Rathauszyklus“; sieben großformatige, nahezu fotorealistisch wirkende Gemälde, die Preußen der Stadt als Dank für die Opferbereitschaft in der Schlacht am Spicherer Berg schenkte. Sie waren jahrzehntelang in einem eigens erbauten Saal ausgestellt und lockten viele Menschen an, die die Orte des Deutsch-Französischen Kriegs besuchten. In der Bombennacht im Oktober 1944 wurde der Rathaussaal zwar zerstört, die Bilder aber wurden gerettet. Fünf der sieben Gemälde konnten in den 1990er Jahren restauriert werden.

Vor wenigen Jahren erwarb Simon Matzerath, Direktor des Historischen Museums Saar (HMS), die zusammengerollten Gemälde, um ihre politische Aussage und ihre Funktion für das Deutsche Kaiserreich nach heutigem Forschungsstand neu zu bewerten und sie in einer Ausstellung zum 150. Jahrestag des Deutsch-Französischen Krieges zu zeigen. Neben dem Porträt Otto von Bismarcks wurde die „Ankunft König Wilhelms I. in Saarbrücken“ sogar live in der Ausstellung restauriert. Restauratorin Katharina Deimel musste auf mehreren Quadratmetern Schimmel beseitigen, Löcher flicken und plötzlich auftretende Falten glätten, bis dieses Gemälde endlich wieder aufgehängt werden konnte.

Die Filmemacherin Annette Bak

Die Filmemacherin Annette Bak hat diese Arbeit begleitet und festgestellt, dass die Fragen, die der „Saarbrücker Rathauszyklus“ aufwirft, sich als erstaunlich aktuell erweisen: Was ist Wahrheit? Welche Botschaft können Bilder transportieren? Welche politische Absicht steckt dahinter? Um sie zu beantworten, hat sie die Historiker Paul Burgard (Saarländisches Landesarchiv), Simon Matzerath (HMS), Laurent Thurnherr (Musée de la Guerre de 1870 et de l’Annexion) und die Historikerin und Kunsthistorikerin Charlotte Schenique befragt.

Infos zur Veranstaltung

Das Historische Museum Saar als Veranstalter lädt zusammen mit dem Kooperations-Partner Saarländischer Rundfunk alle Interessierten ein, sich den Film in einer Preview am Mittwoch, 27. April, 19.00 Uhr, im Festsaal des Saarbrücker Schlosses schon vor der Ausstrahlung anzuschauen.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutiert Annette Bak mit den Protagonistinnen und Protagonisten des Films und dem Publikum. Die stellvertretende SR-Programmgruppenleiterin der Programmgruppe Kultur, Sabine Janowitz, moderiert die Veranstaltung. Danach sind alle Gäste zu einem Umtrunk ins Historische Museum Saar und zur Besichtigung der Live-Restaurierung eingeladen.

Wir bitten um kurze Anmeldung an der Museumskasse unter der Telefonnummer: 0681-506 4506 oder per E.-Mail: info@hismus.de. 
Es gelten die derzeitigen Corona-Regeln.


Am Donnerstag, 28. April, 20.15 Uhr, zeigt der Saarländische Rundfunk in der Reihe „SAARTHEMA“ den Film dann im SR Fernsehen. Der Film wird auch ein Jahr lang in der Mediathek zu sehen sein.

Ein Film von Annette Bak. Redaktion: Sabine Janowitz/Natalie Weber.

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