Preisträger des Günter Rohrbach Filmpreises 2021 (Foto: SR / Felix Schneider)

Günter Rohrbach Filmpreis 2021: SR-Preis für Jannis Niewöhner und Saskia Rosendahl

  06.11.2021 | 10:58 Uhr

Der Preis des Saarländischen Rundfunks beim Günter Rohrbach Filmpreis 2021 geht zu gleichen Teilen an Schauspieler Jannis Niewöhner in „Je suis Karl“ und an Schauspielerin Saskia Rosendahl in „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, überreichte Jannis Niewöhner und Saskia Rosendahl die SR-Auszeichnung bei der feierlichen Gala in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen.

In diesem Jahr sind 54 Filme eingereicht worden. Die Jury 2021 bestand neben dem Vorsitzenden Ulrich Matthes aus der Schauspielerin Franziska Weisz sowie Andrea Etspüler (Saarländischer Rundfunk), Thomas Reinhardt (Saarbrücker Zeitung), Uli Aselmann (die film gmbh), Ulrich Höcherl (Blickpunkt:Film) und dem Vorsitzenden der Günter Rohrbach Filmpreis. Die Mitglieder der Vorjury 2021 waren: Gabriella Bandel (ehem. künstlerische Leiterin des Max-Ophüls-Preises), Melanie Mai (Redakteurin der Saarbrücker Zeitung), Barbara Wackernagel-Jacobs (Produzentin), Marisa Winter (Produzentin) und Christian Bauer (Saarländischer Rundfunk).

Zum Inhalt von „Je suis Karl“

Irgendwo in Berlin. Nicht irgendwann – heute. Ein Paket im Flur. ALEX. Ein Ehemann und Vater dreier Kinder. Vergisst den Wein im Auto. Wird aus der Routine seines Alltags gerissen und findet im Taumeln danach seinen Halt nicht wieder. MAXI. Eine kraftvolle junge Frau, die losgeht, in das, was Leben heißt. Die sich ihr Abnabeln anders vorgestellt hat, wütend wird und Fragen stellt. KARL. Ist längst losgegangen, hat Antworten, fängt Maxi ab und auf. Kennt ihre Wut und das Ventil. Resolut, blitzgescheit und verführerisch tanzt er mit ihr auf des Messers Schneide. Als Teil einer Bewegung. Heute in Berlin. Morgen in Prag. Bald in Strasbourg – in ganz Europa. Es ist eine Machtergreifung.

Zum Inhalt von „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“

Jakob Fabian lebt Anfang der dreißiger Jahre in Berlin. Tagsüber arbeitet er als Werbetexter in einer Zigarettenfabrik, nachts zieht er mit seinem besten Freund Labude durch Kneipen, Bordelle und Künstlerateliers. Im Gegensatz zu seinem wohlhabenden Freund bleibt Fabian dort ein distanzierter Beobachter. Auch mit den herrschenden Zeiten der Unsicherheit, denen sich Labude mit politischem Aktivismus entgegenzusetzen versucht, kann Fabian nicht viel anfangen und kommentiert die Geschehnisse ironisch.

Während sich Labude nach einer tragischen Trennung Hals über Kopf in Exzesse und Affären stürzt, lernt Fabian eines Tages die selbstbewusste Rechtsreferendarin Cornelia Battenberg kennen. Eine Frau, die eigentlich der Männerwelt abgeschworen hat und keine neue Beziehung sucht. Für Fabian aber ist sie der Lichtblick am düsteren Berliner Nachthimmel. Durch sie gelingt es Fabian für einen Moment seine pessimistische Grundhaltung abzulegen, bis auch er einer Entlassungswelle zum Opfer fällt. Er versucht seine Arbeitslosigkeit vor Cornelia zu verheimlichen, die wiederum den Avancen des Filmproduzenten Makart nachgibt, der sie mit dem Versprechen einer großen Schauspielkarriere lockt. Während Cornelia ein Verhältnis mit ihm eingeht und Karriere macht, kann Fabian nicht mit dem Arrangement leben und verlässt sie.

Seine Welt gerät aus den Fugen. Der unvorhergesehene Selbstmord von Labude stürzt Fabian schließlich noch tiefer in seine Zweifel an der Welt. Er kehrt Berlin den Rücken zu und sucht bei seinen Eltern in Dresden Zuflucht. Doch auch dort holt ihn das Schicksal wieder ein und der Gang vor die Hunde nimmt seinen Lauf.

Über den Prof. Dr. Günter Rohrbach Filmpreis

Prof. Dr. Günter Rohrbach zählt zu den erfolgreichsten Filmproduzenten in Deutschland. Mit Filmen von Format wurde er im Laufe seiner fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere einer der wagemutigsten, innovativsten und einflussreichsten Produzenten, dessen Weg vom Redakteur des WDR über den Studiochef der Bavaria und Professor an der HFF München zum Präsidenten und jetzigen Ehrenpräsidenten der Deutschen Filmakademie führte.

Seit 1961 hat er Film- und Fernseharbeiten von Weltruf produziert, junge Talente gefördert, mit Studioarbeiten Maßstäbe gesetzt und die heimische Filmindustrie wohlwollend kritisch begleitet. Zu seinen Filmen zählen internationale Erfolgsproduktionen wie "Das Boot", "Die unendliche Geschichte" und "Die weiße Massai", Höhepunkte der Fernsehgeschichte wie "Berlin Alexanderplatz" und nationale Kinohits wie "Die Apothekerin", "Rennschwein Rudi Rüssel" und "Schtonk".

Der nach dem gebürtigen Neunkircher benannte Preis wurde 2011 zum ersten Mal vergeben und jährt sich 2021 zum elften Mal. Am Wettbewerb können deutschsprachige Spielfilme mit einer Länge von mindestens 80 Minuten teilnehmen, die in den Themenbereich „Arbeitswelt und Gesellschaft“ gehören

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja