EBU-Initiative zur Gleichstellung (Foto: EBU)

Gleichstellung und Vielfalt

Keine Frage der Fairness, sondern eine Frage der Qualität!

Sandra David, Gleichstellungsbeauftragte BR  

Die Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf ist nicht nur eine wichtige Forderung der heutigen Gesellschaft, sondern auch ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei den Themen Gleichstellung und Vielfalt eine Vorbildfunktion. Auf Ebene der Europäischen Rundfunkunion wurden jetzt gemeinsame Guidelines entwickelt.

Innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (EBU) findet ein intensiver „Best Practice“ Austausch zu Gleichstellungsfragen statt. In einer internationalen Lenkungsgruppe, bestehend aus 11 Nationen, wurden in diesem Jahr Guidelines mit Best Practice Beispielen entwickelt, wie Rundfunkanstalten mehr Gleichstellung erreichen können. Die Gleichstellungsbeauftragte des BR, Sandra David, hat die ARD in der Lenkungsgruppe vertreten. Auf der Winter General Assembly der EBU am 6. Dezember.in Genf wurden die Guidelines den EBU Mitgliedern vorgestellt und veröffentlicht.

„Gender equality is a big priority for us - individually and collectively. Our starting point for change is to be open about the scale of the work we have to do”

Tony Hall, Director General BBC and President EBU

Ziel der Guidelines ist es, von den Erfahrungen anderer europäischer Rundfunkanstalten zu lernen und praktische Maßnahmen und Erfahrungen auszutauschen, wie Gender Balance erreicht werden kann. Sie sollen helfen, das Tempo des Veränderungsprozesses in den Rundfunkanstalten hin zu mehr Gleichstellung zu beschleunigen. Die Guidelines werden im ersten Quartal 2020 als deutsche Version erscheinen.

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Was kann die ARD noch lernen und verbessern?

„Die ARD steht für ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen und Ausgrenzung ist. Sie will die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfalt sowohl in der Belegschaft, als auch in ihren Programmen fördern, unterstützen und vorantreiben.“

ARD-Vorsitzender und BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Ulrich Wilhelm (Foto: BR/Ralf Wilschewski)
Ulrich Wilhelm

Die Guidelines sind auch für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten in Deutschland eine hilfreiche Fundgrube von Ideen und Werkzeugen, wie Gleichstellung in der Praxis erreicht werden kann. Arbeits(zeit)flexibilität, Aufbau von Jobsharing Pools, interne Mentoring Programme für Frauen in der Technik sind nur einige Ideen und Anregungen, die sich aus den Empfehlungen ergeben.

„Wir können immer besser werden und wir müssen erkennen, dass wir noch viel zu erreichen haben. Die internationalen Beispiele aus der EBU-Community helfen uns dabei, Ideen und Ansätze für die eigene Gleichstellungsarbeit in den Häusern zu gewinnen.“

Sandra David, Gleichstellungsbeauftragte BR

Obwohl es kein universelles Erfolgsrezept gibt, wurden einige gemeinsame Nenner identifiziert, die einen direkten Einfluss auf die Erreichung von Gender Balance haben. Dazu zählen:

  • Zahlen, Daten, Fakten: Beurteilung der Ist-Situation, wo steht das Unternehmen?
  • Fokus auf die Unternehmenskultur legen!
  • Fortschritte messen: klare Formulierung von messbaren, erreichbaren Gleichstellungszielen
  • Rechenschaftspflicht einführen
  • starke Kommunikation
  • Führungskräfte begeistern. Die Geschäftsführung und Führungskräfte müssen Veränderung wünschen und vom Vorteil von Gender Balance überzeugt sein.

Es ist unerlässlich, dass sich beide Geschlechter für das Thema einsetzen und stark machen. Gender Balance kann nur funktionieren, wenn es zur Herzensangelegenheit von allen wird – und auf Worte konkrete Handlungen folgen. Die ARD muss hin zu einer „Can do“-Mentalität kommen, nur so haben alle die gleichen Chancen nach oben zu kommen. Einige Rundfunkanstalten haben innerhalb der ARD in den letzten Jahren positive Ergebnisse erreichen können. Jedoch kann die ARD immer besser werden und noch mehr tun.

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