SR-Hörspiel „Einsteins Zunge“ (Foto: SR/Olaf Parusel)

Deutscher Hörspielpreis der ARD für SR-Produktion „Einsteins Zunge“

produziert vom Saarbrücker „Liquid Penguin Ensemble

  09.11.2020 | 10:36 Uhr

Das Hörspiel „Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders“ von Christoph Buggert ist von einer unabhängigen Jury unter Leitung von Doris Dörrie und Maryam Zaree mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet worden. Das Hörspiel ist eine Produktion des Liquid Penguin Ensemble für den Saarländischen Rundfunk (SR) und den Mitteldeutschen Rundfunk (mdr). Die ARD Hörspieltage fanden coronabedingt nur digital statt.

Das Bild gehört zum kollektiven Gedächtnis: Albert Einstein, wie er an seinem 72. Geburtstag den Paparazzi die Zunge rausstreckt. Einsteins Geburtstags-Gesicht sah Georg auch in der Mauer im Brentano-Park, ganz links, zweiter Stein von oben. Georg litt an Apophänie, überall sah er Gesichter, nicht nur das von Einstein. Jetzt ist Georg tot, sein Bruder sichtet den Nachlass des erfolgreichen Geschäftsmannes.

Lebenslange suche nach Antworten

Eine dem Bruder unbekannte Seite Georgs kommt zum Vorschein: seine intensive, phantasievolle Beschäftigung mit Wissenschaft, seine lebenslange Suche nach Antworten auf die großen Fragen, die heutzutage viel zu oft vom Alltagsstress verdrängt werden: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Lassen sich Glaube und Wissenschaft vereinbaren?

Das Hörspiel erzählt aus der Sicht des Bruders die unentdeckte Geschichte von Georg, der überall Gesichter sah. Der Bruder entdeckt, dass sich Georg sein Leben lang intensiv mit Wissenschaft und Glauben beschäftigt hat und auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens war.

Gesamtbild, das nicht an Tiefe verliert

Die Jury der ARD Hörspieltage lobte unter anderem die Umsetzung dieses "komplexen und klugen Textes“ von Christoph Buggert:

„Wie sich uns dieser Georg nach und nach in seiner Eigenartigkeit ins Herz schließt, wie er uns auch nach seinem Tod einlädt, das Mysteriöse an unserer Existenz nicht aus den Augen zu verlieren, hat uns als Jury sehr berührt. Die Umsetzung dieses komplexen und klugen Textes von Christoph Buggert ist Katharina Bihler hervorragend gelungen. Die verschiedenen Erzählebenen fügen sich dramaturgisch fein ineinander und schaffen ein Gesamtbild, das seine Tiefe auch beim zweiten und dritten Mal Hören nicht verliert.“

Saarbrücker Liquid Penguin Ensemble

Regie führte Katharina Bihler. Die Musik hat Stefan Scheib komponiert. Die beiden Saarbrücker Künstler sind auch bekannt als „Liquid Penguin Ensemble“ und produzierten „Einsteins Zunge“ im Auftrag von SR 2 KulturRadio und des Mitteldeutschen Rundfunks. Verantwortlich für Redaktion und Dramaturgie beim Saarländischen Rundfunk war Anette Kührmeyer, Leiterin Programmgruppe Künstlerisches Wort von SR 2 KulturRadio.

Der Hauptpreis der ARD Hörspieltage ist mit 5.000 Euro dotiert und mit der Ausstrahlung in den Kulturradios der beteiligten Sender verbunden. Er gilt damit als höchstdotierte Auszeichnung für Hörspiel im deutschsprachigen Raum.

In der ARD-Audiothek zum Nachhören

Für den Deutschen Hörspielpreis der ARD konnten die Landesrundfunkanstalten der ARD, das Deutschlandradio sowie ORF und SRF jeweils ein Hörspiel einreichen.

„Einsteins Zunge“ steht zum Nachhören in der ARD Audiothek und der SR Mediathek zur Verfügung. SR 2 KulturRadio wiederholt das Hörspiel am Sonntag, 29. November, 17.04 Uhr in der in der „HörspielZeit“ auf SR 2 KulturRadio.

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