Das Logo von "Wem gehört das Saarland" über einer Panoramaansicht von Friedrichsthal (Foto: Alexander M. Groß/SR)

SR und Correctiv starten Bürgerrecherche "Wem gehört das Saarland?"

  30.09.2020 | 07:17 Uhr

Steigende Mieten, knapper Wohnraum, fehlende Baugrundstücke: Auch im Saarland ist die Wohnungssuche inzwischen schwierig. Der Saarländische Rundfunk und das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv starten deshalb die Bürgerrecherche "Wem gehört das Saarland?" Mieter und Eigentümer im ganzen Saarland können bei einer Befragung mitmachen. Über www.sr.de/wemgehört können die Saarländerinnen und Saarländer bis Mittwoch, 28. Oktober, Informationen zu ihrer Wohnsituation mitteilen.

Ziel der Bürgerrecherche ist es festzustellen, wie es auf dem Wohnungsmarkt im Saarland aussieht. Denn ein öffentliches Immobilien-Register gibt es in Deutschland nicht, anders als beispielsweise in Großbritannien oder Österreich. Viele Mieter wissen gar nicht, wer ihr Vermieter ist, kennen nur den Hausverwalter. Und Baugrundstücke werden in fast jeder Kommune nach anderen Kriterien vergeben. Journalistinnen und Journalisten des SR-Rechercheteams und von Correctiv recherchieren die Hintergründe mit den Angaben, die uns die Saarländer machen. Welche Rolle spielen institutionelle Anleger, ausländische Investoren oder Gesellschaften? Wie stark sind die Mieten gestiegen? Mit welchen Problemen haben Käufer von Eigenheimen zu kämpfen?

Ins Gespräch kommen

Chefredakteurin Armgard-Müller Adams: "Unser Ziel ist es mit unserem Publikum ins Gespräch zu kommen über das Thema Wohnen: Wie wohnen die Saarländerinnen und Saarländer, was wünschen sie sich für die Zukunft und womit haben sie zu kämpfen, wenn es um die eigenen vier Wände geht. Die hohe Eigenheimrate im Saarland lässt darauf schließen, dass das ´Wie Wohnen` für viele in unserer Region besonders wichtig ist und deswegen interessieren wir als Sender der Saarländerinnen und Saarländer uns dafür."

"Die Probleme der alleinerziehenden Mutter, die nach einer bezahlbaren Wohnung in Saarbrücken sucht, werden dabei ebenso aufgenommen wie der Fall einer Familie, die ein Baugrundstück an der Grenze zu Luxemburg kaufen will", erklärt Volker Roth, der Leiter des SR-Rechercheteams.

Erstmals Untersuchung von Wohnsituation in Bundesland

Die Bürgerrecherche "Wem gehört die Stadt?" wurde 2018 vom gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv ins Leben gerufen und bisher in verschiedenen deutschen Städten durchgeführt. Gemeinsam mit dem SR untersucht Correctiv erstmals ein ganzes Bundesland auf seine Wohnsituation.

"Tausende Bürgerinnen und Bürger haben in den bisherigen Projekten schon mehr Transparenz in den Wohnungsmarkt gebracht. Die Offenheit ist wichtig, damit die Gesellschaft und Politik diesen existentiellen Markt aktiv gestalten kann", sagt Justus von Daniels, Chefredakteur von Correctiv.

Eigenheim-Besitzer können teilnehmen

SR und Correctiv gehen dabei auch auf die hohe Eigentümerquote im Saarland ein. Erstmals werden auch Eigenheim-Besitzer aufgerufen, an der Bürgerrecherche teilzunehmen. Von ihnen wollen wir wissen, welche Probleme sie auf dem Immobilienmarkt haben, zum Beispiel beim Kauf oder der Grundstückssuche.

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