Suleiman Kangangi verlangt nach dem Begleitwagen zur Verpflegung (Foto: imago images / Mario Stiehl)

"Aufsatteln für Afrika"

SR begleitet saarländisches Rad-Team in Ruanda

  19.02.2020 | 16:43 Uhr

Der Saarländische Rundfunk ist in den kommenden zwei Wochen mit dem saarländischen Radsport-Team Bike Aid unterwegs. Das Team startet in Ruanda beim größten Radrennen Afrikas. SR-Sportreporter Marc Drumm begleitet Bike Aid in sportlicher Hinsicht und berichtet zudem über einige soziale Projekte des Teams wie zum Beispiel die Eröffnung einer Schule.

Aufsatteln mit dem etwas anderen Radsportteam, Bike Aid aus Blieskastel. Die saarländische Profimannschaft steht für ehrlichen, sozial-nachhaltigen Radsport, sagen die Teamgründer Matthias Schnapka und Timo Schäfer. Zwei ihrer Leitsätze sind das Versprechen: „Radsport ist mehr als die Tour de France!“ Und: „Ein Bike kann helfen!“

SR-Reporter in Ruanda

BIKE AID, ein Continental-Team, wurde vor sechs Jahren gegründet, fährt jährlich über 100 Rennen weltweit und fördert gezielt Sportler aus Afrika: von der Erfüllung ihres sportlichen Lebenstraums bis hin zu Bildungs- und Praktikumsangeboten. „Wir möchten die Faszination des Radsports für möglichst viele Menschen erlebbar machen – unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft“, schreiben sie auf ihrer Homepage.

Am Donnerstag, 20. Februar, fliegt der europäische Teil des Teams begleitet von SR-Reporter Marc Drumm nach Kigali in die Hauptstadt von Ruanda, dem Startort des größten Radrennens Afrikas. Dort stoßen ihre afrikanischen Fahrer und Mechaniker hinzu.

Mit dabei - Kenianer Salim Kipemboi

Der Kenianer Salim Kipemboi ist einer der Fahrer. Er hat es mit 21 Jahren im Läufer-land Kenia zum Rad-Helden geschafft. 2018 gewann Kipemboi als erster Kenianer ein Profiradrennen. Er wuchs in Iten auf, dem Läufermekka in Kenia, auf 2.300 Metern Höhe. Seine Mutter lebt dort noch immer in der Lehmhütte, in der bis vor zwei Jahren auch Salim wohnte. Unweit davon kurbelte Kipemboi auf einem klapprigen Lastenfahrrad ohne wirkliche Bremsen und Schaltung vor Jahren zufällig zur Chance seines Lebens und des Lebens seiner Familie. Er kletterte beim täglichen Brennholz -Transportieren am Hinterrad der Kenyan Ryders, dem stärksten Radteam des Landes, einen über 20 Kilometer langen Anstieg mit hinauf – mit gerade einmal zwölf Jahren. Sein Talent fiel auf.

Als er zwei Jahre später alt genug für den Kader war, wurde Kipemboi zu Trainingslagern eingeladen. Damals erlaubten seine Eltern dies nur, weil er dort Essen und ein Bett bekam. Heute ernährt Salim von seinen ersten Preisgeldern die komplette Familie und hat in Iten ein kleines Haus gebaut. Seit zwei Jahren fährt er für das saarländische Team Bike Aid. Die besondere und noch junge Karriere von Salim Kipemboi ist nur eine Geschichte, die dieses etwas andere Profiteam ermöglicht und geschrieben hat.

Saarländische Schule in Ruanda

Bike Aid reist nach Afrika aber nicht nur des Rennens wegen. Kommenden Freitag, zwei Tage vor dem Start des Rennens, eröffnet das Team eine Autostunde von Kigali entfernt die erste saarländische Schule in Ruanda. Möglich, weil das Radteam Bike Aid seine Basis im 2005 bereits gegründeten Verein BIKE AID e.V. hat, einer Radsport Community mit rund 1.200 Mitgliedern, Spendern und Sponsoren, einer der größten und aktivsten Radsportvereine in Deutschland. Bislang hat Bike Aid e.V. rund eine Million Euro Spenden gesammelt.

Mediale Begleitung beim SR

„Aufsatteln für Afrika: Saarländisches Radabenteuer in Ruanda“
10. April (Karfreitag), 18.45 Uhr, SR Fernsehen  
5. April, 12.30 Uhr, SR 3 Saarlandwelle  

Neben den Ausstrahlungen im SR Fernsehen und dem Hörfunk begleitet der SR die Aktion mit Berichten, Reportagen mit Fotos und Videos auf SR.de und den Social Media-Angeboten des SR.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja