Mélodie Zhao (Foto: Xiomara Bender/Pressefoto)

1. SR-Studiokonzert

„London Symphony“ von Vaughan Williams und das 4. Klavierkonzert von Kurt Leimer

  11.10.2019 | 09:56 Uhr

Mit einem beschwingten Gute-Laune-Stück des Engländers William Walton eröffnet die Deutsche Radio Philharmonie (DRP) am Freitag, 25. Oktober, 20.00 Uhr, im Großen Sendesaal das SR-Studiokonzert auf dem Halberg.

Die 1940 entstandene Ouvertüre „Scapino“ erinnert an die Commedia dell‘ Arte-Figur des Zanni, ein unsteter Gesell, Verursacher von großer Konfusion. Howard Griffiths steht am Pult der Deutschen Radio Philharmonie. Zwei weitere große sinfonische Schätze der Komponisten Ralph Vaughan Williams und Kurt Leimer hebt die DRP an diesem Konzertabend.

London Symphony

Mit seiner „London Symphony“ warf Ralph Vaughan Williams kurz vor dem 1. Weltkrieg einen prophetischen Blick auf eine zerfallende Welt. Zunächst zeichnet er die quicklebendige Atmosphäre der City of London als buntes Kaleidoskop melodischer Einfälle, allmählich folgt dann ein melancholisch-pessimistisches musikalisches Stimmungsbild. Zum Verständnis verwies der Komponist auf eine Novelle des Dichters H.G. Wells und erinnert an die Gedanken des Wanderers am Themseufer: „Light after light goes down. England and the Kingdom, Britain and the Empire, the old prides and the old devotions […] sink down upon the horizon, pass – pass. The river passes – London passes, England passes …“

4. Klavierkonzert

Von einer Wiederentdeckung erzählt die Tastenkunst der in der Schweiz geborenen chinesischen Pianistin Mélodie Zhao: Sie spielt das von Gershwin und Strawinsky inspirierte 4. Klavierkonzert von Kurt Leimer. Der gebürtige Wiesbadener Kurt Leimer gehörte zur Generation der komponierenden Pianisten wie etwa Wilhelm Kempff. Bei dem nach Leimers frühem Tod im Jahr 1974 fast in Vergessenheit geratenen Klavierkonzert handelt es sich um ein Werk, das neben dem von Kurt Leimer als Pianist perfekt beherrschten Virtuosenrepertoire eines Rachmaninows jederzeit bestehen konnte. Niemand Geringerem als dem „allmächtigen“ Chef der EMI, Walter Legge, ist es zu verdanken, dass Kurt Leimers pianistische Kunst auf Schallplatten dokumentiert ist. Auch der Saarländische Rundfunk rückte im Jahr 1969 in einer Fernsehproduktion des 4. Klavierkonzerts die pianistische Ausnahme-Erscheinung Kurt Leimer ins Rampenlicht.

In der Konzerteinführung um 19.15 Uhr mit Dr. Beate Früh werden unter anderem historische Filmausschnitte aus der SR-Produktion unter Leitung von Leopold Stokowski gezeigt.

Karten zum Preis von 16 Euro (ermäßigt acht Euro) gibt es im DRP-Shop im Musikhaus Knopp Saarbrücken (Telefon: 0681-9 880 880) und bei allen proticket Vorverkaufsstellen.

Das Konzert wird live auf SR 2 KulturRadio gesendet und steht danach unter www.drp-orchester.de und www.sr2.de zum Nachhören bereit.

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