Roboter Charlie ist eine Erfindung von Prof. Wolfgang Wahlster (Foto: SR)

"Charlie, seine Erfinder und die Menschen"

  16.04.2019 | 13:37 Uhr

Charlie soll einmal den Mond erkunden. Eine ungefährliche Mission. Menschenleben stehen nicht auf dem Spiel. Denn Charlie ist eine Maschine. Noch aber schiebt sich der affenähnliche Roboter eher hilflos durch eine Mondkulisse aus Pappmaschee am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Zu sehen am Sonntag, 21. April, um 22.20 Uhr im SR Fernsehen.

Seine Erfinder sind eifrig am Tüfteln, allen voran Professor Wolfgang Wahlster, Mitbegründer der Einrichtung und bis vor kurzem ihr Chef, fiebert mit. Er weiß, künstliche Intelligenz steckt noch in den Kinderschuhen. Doch ihn begeistert, was KI vielleicht mal alles möglich macht. Nicht nur im Weltall, auch bei uns auf der Erde sollen intelligente Roboter lebensgefährliche Arbeiten verrichten, nach Verschütteten in den Trümmern eines Erdbebens suchen oder ein verstrahltes Atomkraftwerk nach dem Supergau absichern.

Wie weit darf Technik gehen

Die Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten und verändert so unser Leben. Das wirft Fragen auf. Wie weit darf die Technik gehen? Welche Entscheidungen darf sie uns Menschen abnehmen? Darf das autonom fahrende Auto in einer Gefahrensituation selbst entscheiden, ob es das Kind überfährt, oder stattdessen in die Menschengruppen auf dem Gehweg rast?

Auch unsere Berufswelt wird sich verändern. KI vernichtet Arbeitsplätze. Andererseits schafft sie neue. Im Gesundheitswesen könnten intelligente Systeme den wachsenden Pflegenotstand kompensieren. Aber wollen wir das? Wollen wir im Alter von Maschinen versorgt werden, womöglich auf Kosten der Menschlichkeit?

Die Verunsicherung ist groß. Sie ruft Ängste hervor, begründete und unbegründete. Professor Wolfgang Wahlster sagt, am Ende sei es Aufgabe der Politik und der Gesellschaft ethische Grenzen zu definieren. Er selbst sei demütiger geworden. In vierzig Jahren Forschung auf dem Gebiet der KI habe er einen riesen Respekt vor der menschlichen Intelligenz bekommen. Denn sie zu kopieren, davon seien wir noch Lichtjahre entfernt.

Der Film begleitet einen renommierten Forscher auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und Laien, die schon heute mit KI in Berührung kommen: einen technikbegeisterten Mitarbeiter in der Industrie, eine experimentierfreudige Seniorin. Alle stürzen sie sich ein Stück weit ins Ungewisse, ins Abenteuer Künstliche Intelligenz.

Am Sonntag, 21. April, 22.20 Uhr, im SR Fernsehen. Von Norman Striegel.

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