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"HAFEN" von Mishka Lavigne als Hörspiel des Monats März 2019

  02.04.2019 | 15:33 Uhr

Als Hörspiel des Monats März 2019 benennt die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste das Hörspiel "HAFEN" von Mishka Lavigne. Das Stück wurde vom Saarländischen Rundfunk und dem DLF Kultur produziert.

Übersetzung: Frank Weigand
Regie: Anouschka Trocker
Musik Bo Wiget
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Produktion: SR/DLF Kultur 2018
Länge: 85'59‘‘
Ursendung: 10. März 2019 auf SR 2 KulturRadio und am 7. April 2019 auf DLF Kultur

Zum Nachhören bis zum 9. März 2020 auf sr2.de/hoerspielzeit und in der ARD Audiothek

Die Begründung der Jury

« Das Hörspiel „Hafen“ von Mishka Lavigne (SR/Deutschlandfunk Kultur, Regie: Anouschka Trocker), ins Deutsche übersetzt aus dem kanadischen Französisch von Frank Weigand, schildert in ironisch-lakonischer Sprache einen dramatischen Bewältigungs- und Selbstfindungsprozess zweier Protagonisten: Elsies Versuch, den tödlichen Autounfall ihrer berühmten (Schriftsteller-) Mutter zu bewältigen, und Matts Streben danach, sich seiner Herkunft aus Bosnien zu vergewissern. Die perfekt ineinander verschränkten Parallelgeschichten (vor allem das scheinbar zufällige Aufeinandertreffen von Matt und Elsie) mit Sarajevo als Referenzpunkt beziehungsweise Motiv erzählen von unbewältigten Verlusterfahrungen und der tastenden Suche nach einer Zukunftsperspektive. Metaphorisch geschickt inszeniert die Autorin diesen Prozess über das surreale Mittel eines Kraters, der sich unvermittelt in Elsies Straße aufgetan hat. Das intelligent konstruierte Hörspiel überzeugt durch eine Sprache, die bei aller Dramatik stets unprätentiös-realitätsnah bleibt und deren Inszenierung oft mit Gegenschnittvarianten arbeitet: figurales Ich, Dialoge, Off-Kommentare, Spiel mit Hintergrundgeräuschen zur Verdopplung, harte Gegenschnitte zur Verstärkung von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die musikalischen Interpunktionen von Bo Wiget beeindrucken einerseits durch ihre idiomatische Selbstständigkeit und unterstützen anderseits die Erzählhandlung in markanter Weise. Die herausragende schauspielerische Qualität der beiden Sprecher hebt zudem dieses Hörspiel auf ein außerordentlich hohes Niveau. »

Die Jury : Ruth Rousselange, Dr. Torsten Mergen, Professor Georg Ruby

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