Kerstin Polte nimmt ihre Auszeichnung beim Bayrischen Filmpreis 2019 entgegen (Foto: dpa/Tobias Hase)

SR/ARTE-Koproduktion gewinnt Bayerischen Filmpreis

Kerstin Polte für beste Nachwuchsregie ausgezeichnet

  28.01.2019 | 10:33 Uhr

Die SR/ARTE-Kino-Koproduktion „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden“ ist mit dem Bayerischen Filmpreis in der Kategorie „Beste Nachwuchsregie“ ausgezeichnet worden. Regisseurin Kerstin Polte überzeugte die Jury mit ihrer fantasievollen Komödie, die mit ungewöhnlichen Bildern und einem starken Ensemble rund um Corinna Harfouch aufwartet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alljährlich im Januar im Münchner Prinzregententheater übergeben.

Zum Film

Charlotte (Corinna Harfouch) steckt in einer schwierigen Phase: Nach 37 Jahren, fünf Monaten und 21 Tagen besteht ihre Ehe mit Paul (Karl Kranzkowski) nur noch aus Routine und Missverständnissen. Dabei hätte sie ihm viel zu erzählen; zum Beispiel, dass sie in letzter Zeit mehr vergisst, als sie erlebt. Doch Charlotte hat beschlossen, ihr Leben noch einmal in vollen Zügen zu genießen. Und so lässt sie ihren Mann einfach an einer Autobahnraststätte zurück, um gemeinsam mit ihrer aufgeweckten Enkelin Jo ans Meer aufzubrechen. Mit Hilfe der Truckerin Marion (Sabine Timoteo) reisen Paul und Jos chaotische Mutter Alex (Meret Becker) den beiden hinterher. Auf einer einsamen Insel angekommen, treffen sie sich in der äußerst ungewöhnlichen ‚Pension Horster‘. Allmählich findet die Familie dort wieder zueinander, und auch Charlotte und Paul versuchen, ihre Liebe neu zu erfinden.

Statement der Regisseurin Kerstin Polte

„In unserem Film geht darum, mutig zu träumen, mutig zu leben – auch wenn wir wissen, dass es irgendwann vorbei sein wird. Wie Jo am Anfang des Films ihre Katze beobachtet und sich fragt: Woher soll eine Katze wissen, dass sie kein Vogel ist, wenn sie noch nie versucht hat zu fliegen? Und dann springt ihre Katze aus dem Fenster… und fliegt los. Und so machen es auch alle Figuren im Laufe des Filmes – sie fassen sich ein Herz und springen auf die eine oder andere Art aus dem Fenster und hoffen, dass sie fliegen – oder dass sie es lernen, bevor sie auf dem Boden aufschlagen.
Genauso ging es uns auch als MacherInnen des Filmes: Wir haben viele Jahre auf diese Chance gewartet. Jetzt mussten wir springen. Denn ein bisschen mutig gibt es nicht. Ein bisschen mutig wird immer scheiße. Mir und dem Team war durchaus klar, dass wir auf einem sehr schmalen Grat zwischen Tragik und Komik, zwischen Traum und Realität unterwegs sind – einem Mix, den man sich in Deutschland eher selten traut. Aber: Wer bestimmt eigentlich, was möglich ist und was nicht? (siehe die Katze oben) Es geht doch beim Filmemachen auch immer darum, etwas Neues zu wagen, Ja anstelle von Nein sagen, mal ins Grüne und Blaue zu erzählen. Denn: Ist es nicht egal ob wir träumen oder nicht, solange wir berührt werden?
Ich hatte das große Glück vor und hinter der Kamera ein Team um mich zu haben, was mit mir diesen – nicht immer einfachen -Weg gegangen ist. Umso mehr freut es mich, dass unser kleiner, merk-würdiger Film nicht übersehen wurde, sondern im Gegenteil- mit diesem großartigen Preis bedacht wird. Ein Preis, der beweist, dass es sich immer lohnt aus dem Fenster zu springen und in die Unmöglichkeiten des Lebens zu fliegen.“

„Wer hat eigentlich die Liebe erfunden“ ist eine Produktion der augenschein-filmproduktion in Koproduktion mit CognitoFilms, Saarländischer Rundfunk, ARTE, SRF und Teleclub im Verleih der Alamode Filmdistribution.

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