Lebensader Dordogne (Foto: SR Fernsehen)

"Lebensader Dordogne": Am Mittwoch und Donnerstag im SR Fernsehen

  28.12.2018 | 09:36 Uhr

Die Dordogne entspringt als kleines Rinnsal am Fuße der Vulkankegel der Monts Dore im Zentralmassiv. Der karstige Boden, die vielen Grotten und natürlichen Rückhaltebecken filtern, verlangsamen und steuern den Lauf des Flusses.

Teil 1: "Vom Zentralmassiv bis zum Felsen von Domme"

Aber auch der Mensch greift seit Jahrhunderten in diesen komplexen Organismus ein. Die Talsperre von Marège mit ihrer 90 Meter hohen Staumauer ist ein fast hundert Jahre altes Meisterwerk der Ingenieurskunst und seine Maschinen laufen bis heute.

In seinen Grotten und unterirdischen Armen nehmen Taucher Wasser- und Sedimentproben, um dem Geheimnis der verborgenen Wasserströme auf die Spur zu kommen – und den Fluss vor Verschmutzung zu bewahren.

Die große Halle in der Tropfsteinhöhle Gouffre de Padirac ist so gewaltig, dass sie fast die Kathedrale von Notre-Dame de Paris aufnehmen könnte. Sie lässt den Menschen ehrfürchtig im Innern der Erde verharren, während sich wenige Kilometer weiter der historische Pilgerort Rocamadour in luftiger Höhe wie ein Adlerhorst an den Felsen schmiegt. Vom Felsplateau bei Domme eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick auf das Tal, während unten die Dordogne ruhig und sanft weiter gen Westen fließt.

Am Mittwoch, 2. Januar, 15.15 Uhr, im SR Fernsehen: Teil 1: "Vom Zentralmassiv bis zum Felsen von Domme". Von Michael Trabitzsch.

Teil 2: "Von Marqueyssac bis zur Gironde"

Die hängenden Gärten von Marqueyssac überragen auf einem Felsplateau spektakulär das weite Tal, unten fließt sanft und in vielen Schwüngen die Dordogne gen Westen.
In Sarlat-la-Canéda übt ein Lauzier das uralte Handwerk aus, Dächer mit Steinen zu decken, die in schwindelerregender Höhe von Hand behauen werden. Doch er ist nicht etwa der letzte Vertreter einer aussterbenden Zunft, sondern bildet im Gegenteil junge Menschen aus, denn das Land erlebt eine neue Blüte und unzählige historische Bauwerke werden restauriert.

In Les Eyzies an der Vézère, der „kleinen Schwester“ der Dordogne hat man in einer Höhle die allererste Darstellung eines Fisches gefunden, die je von Menschenhand geschaffen wurde. Sie ist rund 25.000 Jahre alt und zeigt einen über ein Meter langen Lachs. Das steinzeitliche Kunstwerk ist so präzise, dass es den Menschen der Gegenwart entscheidende Hinweise geliefert hat, als es darum ging, den Lachs wieder in der Dordogne anzusiedeln.

Der Hundertjährige Krieg machte den Fluss zum Grenzfluss, die Burgen zu Grenzfestungen. Noch heute wird Saint-Emilion die Tradition der Jurade gepflegt, ein Relikt aus der Zeit, als der weltberühmte Weinort noch zum Königreich England gehörte. Und mit jungen Menschen auf Surfbrettern reiten wir am Schluss ein kleines Stück zurück Richtung Quelle, auf einer gigantischen Welle, die in manchen Monaten der Atlantik fast hundert Kilometer flussaufwärts schickt.

Am Donnerstag, 3. Januar, 15.15 Uhr, im SR Fernsehen: Teil 2: "Von Marqueyssac bis zur Gironde".

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