Grablicht (Foto: picture alliance/dpa)

HörStoff - "Die Zeit der Ruhe und der Würde ist vorbei."

Stirbt unsere Trauerkultur?

  19.11.2018 | 16:31 Uhr

Wo wird heute noch von Nachbarn und Freunden Verstorbener die Totenwache gehalten? Wer kennt noch die Funktion sogenannter „Trennungsrituale“ – etwa das Öffnen der Fenster oder das Verhängen der Spiegel nach Eintritt des Todes? Um diese und andere Fragen dreht sich die Sendung "Hörstoff" auf SR 2 KulturRadio am Samstag, 24. November, um 9.05 Uhr.

Wer weiß noch, dass „Seelnonnen“ oder „Lichtmütter“ Frauen waren, die im Todesfall halfen, den Leichnam wuschen, den Sarg bestellten, die Totengräber organisierten? Deutlich wird: Vieles von dem, was früher Trauernden vertraut war, was im Trauerfall eine Art „Geländer“ für die Hinterbliebenen sein, was Trost und Hilfe geben konnte, ist heute verlorengegangen. Anderes, Neues ist hinzugekommen.

Freiheit von Konventionen und Individualisierung

Die Fähigkeit zu trauern ist eine menschliche Grundkonstante. Doch die Art, wie getrauert wird, unterliegt kulturellen Einflüssen, die sich im Lauf der Zeit immer wieder gewandelt haben. Und jede Epoche bringt neue Formen der Trauer hervor. Heute, so der Direktor des „Museums für Sepulkralkultur“ in Kassel, gebe es eine Freiheit von Konventionen und eine große Individualisierung und Privatisierung der Trauer. Menschen heute trauerten wie sie wollen, wo sie wollen und wann sie wollen.

Zu hören am Samstag, 24. November, um 9.05 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.

Von Kirsten Serup-Bildfeldt

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