Der FIFA WM-Pokal  (Foto: dpa)

ARD radiofeature - "Fußball ist unser Tod"

  19.06.2017 | 14:50 Uhr

"Fußball ist unser Tod" – Ein Feature über die Verantwortung der FIFA für die WM 2022 in Katar. Zu hören am Samstag, 24. Juni, 17.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Korruptionsvorwürfe, Todesfälle, katastrophale Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen und nun Wirtschaftsboykott wegen Terrorismusvorwurf. Die Vergabe der WM 2022 an Katar ist für die FIFA zum Dauerproblem geworden. Wegen der Menschenrechtsverletzungen im Ausrichterland wird sie von internationalen Gewerkschaften verklagt.

Zunehmende internationale Kritik

Die Fußball-WM 2022 in Katar gerät nun auch wegen des Wirtschaftsboykotts arabischer Staaten in Gefahr. Leidtragende des Boykotts sind nicht zuletzt ausländische Arbeiter, die schon vorher in einem Sklaverei ähnlichen Ausbeutungssystem gefangen waren. Angeheuert für WM-Stadion- und Infrastrukturprojekte leiden die Bauarbeiter unter illegalen Rekrutierungsgebühren, Lohneinbehalt, unhygienischen Unterkünften und fehlenden Beschwerdemöglichkeiten. Auch erste Todesfälle gab es bereits. Wegen des damit verbundenen systematischen Verstoßes gegen die Charta der Menschen-rechte hat der niederländische Gewerkschaftsdachverband FNV gegen die FIFA Klage eingereicht. Dann würde erstmals juristisch verhandelt werden, ob die FIFA Unrecht tat, die WM an ein Land mit eingeschränkten Arbeiterrechten zu vergeben, in dem sogar gewerkschaftliche Arbeit verboten ist. Auf die zunehmende internationale Kritik reagieren die WM-Gastgeber immerhin mit einzelnen Verbesserungen. Die FIFA selbst schiebt ihre Verantwortung jedoch an die Organisatoren ab. So gehen die Menschenrechte im Geflecht des Subunternehmertums unter.

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