Erscheinungen wie einen Bergrutsch bezeichnet man als Naturkatastrophe. Abstürzende Steine und Erde gefährden Menschen und begraben Pflanzen und Tiere unter sich. Doch so katastrophal, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist das Ganze für die Natur nicht. Denn schon bald erobern sich Tiere und Pflanzen verlorengegangenes Terrain zurück. Wanderfalken brüten in Felsnischen der Abbruchkante, Pionierpflanzen sprießen zwischen den Steinbrocken, in Pfützen entwickeln sich Molche. An anderen Extremstandorten überleben Gelbbauchunken, Kreuzkröten, Uferschwalben und die Larve der Ameisenjungfer, der Ameisenlöwe.
Nach einer Naturkatastrophe erobern Flora und Fauna ganz allmählich verloren gegangenes Terrain zurück. Pionierpflanzen sprießen, das Regenwasser bleibt in Pfützen stehen, in denen sich Molche entwickeln. An anderen Extremstandorten überleben Gelbbauchunken, Kreuzkröten, Uferschwalben und die Larve der Ameisenjungfer, der Ameisenlöwe. Und in der steilen Felswand ziehen Wanderfalken ihre Jungen groß. Naturkatastrophe am Rand der Schwäbischen Alb im Jahr 1983. Ein Bergrutsch vernichtet 50 Hektar Wald. Acht Millionen Tonnen Erde und Gestein rutschen ab. Eine Steinwüste entsteht - in der sich erstaunlich bald wieder neues Leben ansiedelt. Verschiedene Tierarten haben hier Nischen und neuen Lebensraum gefunden. Heute steht das Gelände unter Naturschutz. Ersatzbiotop Steinbruch In stillgelegten Steinbrüchen können sich ähnliche Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen entwickeln, wie im Mössinger Bergrutschareal. Die ehemaligen Abbaugebiete sind ökologisch wertvoll. Einige gefährdete Tierarten, wie die Kreuzkröte oder die Gelbbauchunke, finden hier eine neue Heimat. Bodenfalten bieten den Amphibien Schatten. Regenwasser lässt Tümpel entstehen. Die sind lebensnotwendig zum Ablaichen. Allerdings muss der Nachwuchs schnell heranwachsen, da die kleinen Tümpel leicht austrocknen können. Ameisenlöwen Im warmen Sand der Grube lebt der Ameisenlöwe, die Larve der Ameisenjungfer. Er baut Fangtrichter im Sand und lauert dort auf Beute. Um seine Opfer, wie Ameisen oder Käfer, in die Grube zu bekommen, wirft er mit Sand nach ihnen. Mit seinen kräftigen Kieferzangen hält der Ameisenlöwe seine Opfer fest. Er sticht sie an, injiziert ihnen mit Hilfe der Zangen ein lähmendes Gift und danach eine Verdauungsflüssigkeit. Am Schluss kann er den vorverdauten Nahrungsbrei über seine Kieferzangen einsaugen. Uferschwalben in der Steilwand Eine Kolonie Uferschwalben hat sich in der Felswand des alten Steinbruchs angesiedelt. Die Vögel graben lange, waagrechte Röhren in den Fels und bauen dort ihre Nester. Ein gut geschützter Ort um die Eier auszubrüten und den Nachwuchs groß zu ziehen. Im Bergrutschgebiet siedeln sich verschiedene Tierarten an Das Gebiet des Mössinger Bergrutsches hat sich ökologisch entwickelt. In der ehemaligen Steinwüste wachsen immer mehr Pflanzen, es gibt nun Schatten und feuchten Boden. Tümpel bilden sich durch Regenwasser. Gute Voraussetzung für die unterschiedlichsten Tierarten, neuen Lebensraum zu finden. Das Nahrungsangebot ist gut. Würmer und Schnecken dienen zum Beispiel den Blindschleichen als Futter. Kröten, Lurche und Molche können die Gewässer zum Ablaichen nutzen. Die Kaulquappen finden viel Nahrung in den Tümpeln. Paarung der Teichmolche Die Teichmolche nutzen die Tümpel, um sich zu paaren. Das Männchen präsentiert dem Weibchen sein prächtiges Balzkleid und vibriert kräftig mit dem abgeflachten Hinterteil. So fächert es dem Weibchen stimulierende Duftstoffe zu, die die Paarungsbereitschaft erhöhen sollen. Ist die Werbung erfolgreich, setzt das Männchen einen Samenbehälter ab, den das Weibchen dann in seine Kloake aufnimmt. Der Bauch des Weibchens ist mit bis zu 200 Eiern prall gefüllt. Die Befruchtung findet innerhalb des Körpers statt. Eiablage des Teichmolchweibchens Das Teichmolchweibchen legt seine Eier an den Wasserpflanzen ab. Sorgfältig wickelt es jedes einzelne Ei in ein Blatt ein, mit Hilfe seiner Hinterbeine. Dieser Prozess kann Wochen dauern. Das Ei klebt fest in seiner schützenden Hülle. Nach wenigen Stunden teilen sich die Zellen, nach einer Woche ist schon die Form der Larve deutlich erkennbar. Nach 3 bis 5 Wochen, je nach Wassertemperatur, schlüpfen die Larven. Metamorphose - von der Larve zum ausgewachsenen Teichmolch In dem kleinen Tümpel tummeln sich nun Jungtiere der unterschiedlichsten Arten. Grasfrösche, Erdkröten und Teichmolche müssen sich das Gewässer und das Nahrungsangebot teilen. Die Teichmolchlarven verändern sich zusehends. Erste Anpassungen an das spätere Landleben werden deutlich. Die Gestalt und die inneren Organe verändern sich. Die Tiere stellen zunehmend von Kiemen- auf Lungenatmung um. Im Herbst müssen die Amphibien den Tümpel verlassen und sich ein frostsicheres Winterquartier suchen.Ein Film von Otto Hahn.
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