Welche Erfahrungen machen taube Menschen im Alltag?
Mehr als jede*r Fünfte in Deutschland hat laut aktuellen Studien schon mal Rassismus erfahren - auf der Straße, im öffentlichen Nahverkehr, in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche, im Fußballstadion… Doch wo beginnt eigentlich Rassismus? Und welche rassistischen Erfahrungen machen Gehörlose in ihrem Alltag? Sehen statt Hören hat nachgefragt.
Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, ihres Aussehens, Namens, ihrer Kultur abwertet. Vergangene Ereignisse wie die rassistisch motivierten rechtsextremen Attentate von Hanau und Halle haben uns deutlich gezeigt: Rassismus ist in Deutschland Realität. Während der Corona-Pandemie hat der Rassismus zugenommen. Besonders oft seither betroffen: asiatische Menschen. Jede*r zweite von ihnen hat inzwischen rassistische Erfahrungen gemacht. Im Juni 2022 hat sich das BiPoC-Team der Deutschen Gehörlosenjugend gegründet: B steht für Schwarz bzw. Black, i für indigenous, P für People, o meint of und C steht für Farbe bzw. Color. Inzwischen gibt es zehn gebärdensprachliche Team-Mitglieder, die alle ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sich austauschen, unterstützen und empowern. Ebenfalls ist die "Proaktive Schwarz-Taube Gemeinschaft Deutschland" erst vor kurzer Zeit entstanden. Die Gruppe beschäftigt sich nicht nur mit Rassismus, sondern geht auch gegen Sexismus vor. Diese noch sehr jungen Gruppen arbeiten zusammen und wollen künftig für alle Alternsgruppen eine gebärdensprachliche Anlaufstelle sein. Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln. Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen. In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.
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