kulturspiegel extra

  29.07.2011 | 12:11 Uhr

In dieser Woche geht es in kulturspiegel unter anderem um die Band Simply unplugged, die Grabungsstätte Bliesbruck-Reinheim und die umgebaute Bergwerksdirektion in Saarbrücken. Zu sehen am Mittwoch, 3. August, um 18.50 Uhr im SR Fernsehen.

Sendung: Mittwoch 03.08.2011 18.50

Der kulturspiegel zeigt im Sommerprogramm die schönsten Filme aus einem Jahr Kunst und Kultur in der Großregion.

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Die Themen am 3. August

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Simply unplugged

Die Erfolgsgeschichte einer saarländischen Cover-Band
Covern ist in. Abba spielt nicht mehr, aber es gibt genügend Abba Revival Bands. Selbst Peter Gabriel nimmt jetzt Lieder anderer Musiker auf, zu hören auf seiner CD 2010. Simply unplugged sind drei saarländische Musiker, die seit mittlerweile zehn Jahren zusammen als Coverband auftreten. Und das so erfolgreich, dass sie in immer größeren Hallen und mit richtigen Orchestermusikern spielen: dem Arcoustic Rock Orchestra.

 Mit großem Orchester haben Horst Friedrich, Peter Spang und Eddie Gimmler im Jubiläumsjahr auch ihre neue CD eingespielt, die mittlerweile sechste. In ihrem Internet-Gästebuch bescheinigte ein Fan der Band, sie klinge wie die Originale. Das wäre allerdings eine beeindruckende Leistung, denn immerhin haben Simply unplugged so unterschiedliche Interpreten im Repertoire wie Sting, John Farnham oder Robert Plant von Led Zepperlin.

kulturspiegel-Autorin Julia Becker hat die drei Sänger und Gitarristen bei einem Konzert im Dillinger Lokschuppen begleitet, um heraus zu finden, was das Publikum so sehr an einer Cover-Band fasziniert.

Erstsendung: 07.04.2010

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 Machtzentrum im Bliesgau

Was man im Archäologischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim heute weiß

Hier arbeitete man schon zusammen, als Deutschland und Frankreich noch von einer richtigen Grenze getrennt waren. Seit mehr als 20 Jahren werden in Bliesbruck-Reinheim Spuren der gallo-römischen Vergangenheit unserer Region ausgegraben und interpretiert. In diesem grenzüberschreitenden Archäologiepark legen seit 1987 auf der deutschen Seite Archäologen die Reste einer römischen Villa frei, und ihre Kollegen auf der französische Seite seit 1974 eine gallo-römische Kleinstadt.

40.000 Besucher besuchen jährlich die Grabungsstätte. Vor mehr als dreißig Jahren hatte es mit ein paar Trümmern begonnen, in Äckern, die als Bauland ausgewiesen werden sollten.

Heute wissen wir: hier war einmal ein keltisches Machtzentrum, in das später die Römer eine große Villenanlage bauten. Der kulturspiegel hat sich nach längerer Zeit einmal wieder auf der bedeutenden Grabungsstätte umgesehen - diesmal auf der französischen Seite.

Erstsendung: 27.10.2010

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Tour d'Architektur

Mit Kritiker Dieter Bartetzko unterwegs in der Europagalerie Saarbrücken

Es war der Bauskandal der letzten Jahre, von vielen als Untergang der Denkmalkultur des Saarlandes bezeichnet: Die Stadt Saarbrücken genehmigte den Umbau der ehemaligen Bergwerksdirektion vor dem Saarbrücker Bahnhof zum Einkaufs- und Konsumtempel.

Zwar begleitete die Denkmalpflege in Person des Landeskonservators höchst selbst die Umbaupläne, doch das bedeutete nichts weiter, als dass die fast totale Entkernung der historischen Bausubstanz und ihre Benutzung zur Anhübschung der neuen von oberster Stelle genehmigt wurden.

Seit der Eröffnung im Oktober hatten Hunderttausende jetzt Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen. Für jedermann sichtbar ist die Gefährdung des Sandsteins durch Wasserschäden; das regenreiche Jahr hat die Ruine völlig durchtränkt. Einige Besucher sind offensichtlich froh, die historische Treppe endlich zu Gesicht zu bekommen; denn zu Saarberg- und RAG-Zeiten war die Bergwerksdirektion nicht öffentlich zugänglich.

Wir haben die Gelegenheit genutzt, uns mit Dieter Bartetzko, einem renommierten Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ein Bild zu machen. Und der, so unser Autor Dietmar Schellin, hat unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Das Denkmal ist keines mehr. Doch die Landesdenkmalpflege wird dem Shopping-Paradies wohl keinen seinen Denkmal-Status aberkennen; denn damit wären steuerliche Vergünstigungen hinfällig, ECE müsste zur Kasse gebeten werden.

Erstsendung: 08.12.2010

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 Die Zehnte:

Susan Weinert und ihre CD "Thoughts and memories"

Die Jazzpresse überschlägt sich geradezu, wenn sie von Susan Weinert spricht: "Die einzige deutsche Jazz-Gitarristin von Rang und Namen" ist nur eines von vielen ähnlichen Statements.

Gemeinsam mit ihrem Mann und musikalischen Partner Martin ist sie um die halbe Welt gereist, um den Jazz à la Weinert zu spielen; Ihr Spiel gilt als ungemein kraftvoll für eine Frau, gleichzeitig wird Susan Weinert bescheinigt, ihrem Instrument filigrane Klänge zu entlocken wie kaum eine andere, "Thoughts and memories" ist der Titel der zehnten CD der beiden, die 2010 erschienen ist und kammermusikalischen daher kommt.

Für ihre Studioproduktionen reisen die Weinerts bereits seit geraumer Zeit nach Oslo; dort gibt es das Studio, das ihren perfektionistischen Ansprüchen genügt.

Vor kurzem sind die beiden Neunkircher wieder einmal in der Heimat aufgetreten, wo kulturspiegel-Autor Karsten Neuschwender Susan und Martin Weinert getroffen hat.

Erstsendung: 01.12.2010

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Er bleibt in Saarbrücken

Porträt des Leibniz-Preisträgers Joachim Weickert

Als Informatiker Joachim Weickert im Frühjahr 2010 der Leibniz-Preis überreicht wurde, die mit 2,5 Millionen am höchsten dotierte Auszeichnung für Forscher, da hätte es niemand gewundert, wenn er sein Preisgeld anderswo ausgegeben hätte. Weickert macht keinen Hehl daraus, dass er einen Ruf nach Kaiserslautern erhalten hatte.

Mittlerweile steht fest, dass die Saar-Uni den renommierten Wissenschaftler und bei seinen Studenten sehr beliebten Lehrer halten konnte. Joachim Weickert wurde für seine Forschungen im Bereich der "Entwicklung mathematischer Verfahren zur Bildanalyse in digitalen Bildern und Videos" ausgezeichnet.

 Viele praktische Bereiche könnten davon profitieren: Medizintechnik, aber auch der normale Benutzer jeder Foto- und Videokamera. Das Ziel seines Forschungsbereichs ist die maximal möglich Kompression von Bilddaten bei möglichst optimaler Bildqualität.

Harriet Weber-Schäfer stellt den beliebten Professor in unserer Porträt- Reihe wichtiger Leistungsträger der Universität des Saarlandes vor.

Erstsendung: 30.06.2010

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