Klappe für die „Tatort“-Kommissarinnen
Die Dreharbeiten für den neuen SR-„Tatort“ sind so gut wie beendet. Im vierten Fall dürfen sich Fans über mehr weibliche Beteiligung freuen: Das Vierer-Team wächst zusammen und die Frauen nehmen eine größere Rolle ein. SR.de hat mit den beiden Hauptkommissarinnen über ihre Charaktere und die schönen Seiten des saarländischen Drehs gesprochen.
Während die Kommissarinnen Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) und Esther Baumann (Brigitte Urhausen) vor allem in den ersten beiden „Tatort“-Folgen nicht wirklich zum Zuge kamen, zeigte sich bereits im dritten Teil „Das Herz der Schlange“, dass ihre Rollen an Fahrt aufnehmen. Auch das Zusammenspiel mit den beiden Kommissaren Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) bekommt eine neue Dynamik. „Im vierten Teil entwickelt es sich immer weiter hin zu einer Gleichwertigkeit, zu einem Team“, verrät Westernströer. Die Entwicklung der eigenen Figur spielte dabei eine wichtige Rolle. „Wir dürfen ein Stück weit mitkreieren, unsere Ideen in das neue Drehbuch einfließen lassen.“
Während die weiblichen Rollen in den ersten Filmen noch nicht so scharf konturiert worden seien, lerne der Zuschauer nun die Figuren vielschichtiger kennen, so Westernströer.
"Drehbücher liefern mehr Futter"
Wie privat die „Tatort“-Fans Baumann und Heinrich kennenlernen werden, wird noch nicht verraten, nur so viel: „es gibt auch für die beiden Kommissarinnen noch ein Leben neben der Arbeit“, so Urhausen.
Die größer werdenden Rollen bringen auch einen Vorteil für die Schauspielerinnen, erklärt Urhausen: „Es wird für uns immer einfacher, sich in die Rolle einzufinden, da uns die Drehbücher mehr Futter liefern und man selber seine Figur mit jedem Film besser kennt. Das heißt man hat irgendwann total das Gespür dafür, ob sie das jetzt sagen würde oder es nicht passt.“
Der weibliche Blick von Autorin Melanie Waelde und Regisseurin Kerstin Polte habe natürlich einen weiteren Einfluss auf die Rolle der Frauen. „Beide haben sehr auf Diversität geachtet“, weiß Westernströer. „Die Entwicklung der Frauenfiguren ist ihnen einfach sehr wichtig.“
"Ich schlafe unheimlich gerne"
Das hat auch Auswirkungen auf die eigene Identifikation mit der Rolle. „In den ersten Filmen war ich sehr weit weg von Esther. Baumann ist ja schon gerade am Anfang sehr verschlossen, lässt sich nicht in die Karten schauen und hat auch immer mal wieder etwas fiese Sprüche drauf. Das war dann doch schon recht weit von mir entfernt“, so die Schauspielerin. Für Westernströer besteht zumindest in einem Punkt ein großer Unterschied zwischen Pia und ihr: „In dem neuen Fall erfährt man immer mehr, dass Pia schon fast ein Workaholic ist, dass sie der Arbeit zuliebe nahezu gar nicht mehr pennt. Ich hingegen schlafe unheimlich gerne und da unterscheiden wir uns sehr.“
Begeistert waren die Schauspielerinnen von den Drehorten: „Wir haben an wahnsinnig tollen Orten gedreht, teilweise an Bergbau- und Industriedenkmälern, wie beispielsweise an der Völklinger Hütte oder an einer Halde. Das sind wirklich unglaubliche Drehorte“, so Westernströer, die auch noch lobende Worte für die Besetzung findet: „Wir haben einen fantastischen Cast.“ Jede Figur sei auf den Punkt besetzt. „Und das ergibt jetzt schon für mein Gefühl ein gutes Ganzes.“
Das macht doch richtig Lust auf den neuen vierten Fall des SR-„Tatort“-Teams.