Blick auf den Bischof-Stein-Platz in Trier am Dom  (Foto: picture alliance/dpa | Birgit Reichert)

Ex-Bischof Stein könnte Trierer Ehrenbürgerwürde aberkannt werden

  19.12.2022 | 17:49 Uhr

Der Trierer Stadtvorstand hat sich für eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes und eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde ausgesprochen. Hintergrund ist eine Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Kirche, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat.

Der Bischof-Stein-Platz am Trierer Dom könnte schon bald einen neuen Namen bekommen. Am Montag hat sich der Trierer Stadtvorstand um Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Bürgermeisterin Elvira Garbes für eine Umbenennung ausgesprochen.

Darüber hinaus sollen dem früherer Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, teilte die Stadt am Montag mit.

Bericht: Bischof Stein vertuschte sexuellen Missbrauch

Grund sei der vergangene Woche vorgelegte Zwischenbericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Trier zwischen 1967 und 1981. Eine unabhängige Aufarbeitungskommission kommt in diesem Bericht zu dem Ergebnis, dass Stein von einigen Übergriffen wusste und versuchte, die Taten zu vertuschen.

Video [aktueller bericht, 16.12.2022, Länge: 3:04 Min.]
Früherer Trierer Bischof Stein vertuschte Missbrauch

Die Opfer-Initiative MissBit forderte in Folge des Berichts den Trierer Stadtrat auf, den Bischof-Stein-Platz umzubenennen und dem ehemaligen Bischof die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen. Diese Schritte könnten nun schon sehr zeitnah folgen.

Entscheidung am 1. Februar im Stadtrat

Nach Angaben der Stadt soll bereits der Hauptausschuss am 19. Januar über den Vorschlag des Stadtvorstands beraten – eine Entscheidung könnte dann in der Stadtratssitzung am 1. Februar fallen.

Außerdem sei der Ortsrat Mitte-Gartenfeld gebeten worden, einen neuen Namen für den Platz vorzuschlagen. In Trier hätten die Ortsbeiräte das Vorschlagsrecht für die Namen von Straßen und Plätze in ihren Stadtteilen.


Weitere Themen in der Region

Regionalverband besonders stark betroffen
Kinderschutzbund warnt vor steigender Kinderarmut
Energie und Lebensmittel sind teuer geworden. Die Preissteigerungen treffen häufig Familien mit mehreren Kindern oder Alleinerziehende, die bereits auf ihr Geld achten müssen. Der Kinderschutzbund hat davor gewarnt, dass die Kinderarmut im kommenden Jahr noch deutlich anwachsen könnte.


Trends im Weihnachtsbaum-Geschäft
Weihnachten ohne Weihnachtsbaum im Saarland?
„Mir han dies Johr gar kenn Krischtbaamspitz“: Zumindest den Stress von Familie Becker in ihrer legendären Weihnachtsfolge wegen eines schiefen Baums oder der fehlenden Christbaumspitze ersparen sich viele dieses Jahr. Laut einer repräsentativen Umfrage will rund die Hälfte der Deutschen dieses Jahr auf einen Weihnachtsbaum verzichten. Wie sieht es im Saarland aus und was sind Alternativen zur klassischen Weihnachtstanne?


Geschäftsaussichten verschlechtert
Saarwirtschaft blickt pessimistisch in die Zukunft
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich laut Ifo wieder verbessert. Der Geschäftsklimaindex sei den dritten Monat in Folge gestiegen. Ganz anders sieht es dagegen im Saarland aus. Nach einer IHK-Umfrage bewertet nur noch ein gutes Drittel der Unternehmen die Geschäftslage als gut oder sehr gut.

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja