Ex-Bischof Stein könnte Trierer Ehrenbürgerwürde aberkannt werden
Der Trierer Stadtvorstand hat sich für eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes und eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde ausgesprochen. Hintergrund ist eine Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Kirche, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat.
Der Bischof-Stein-Platz am Trierer Dom könnte schon bald einen neuen Namen bekommen. Am Montag hat sich der Trierer Stadtvorstand um Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Bürgermeisterin Elvira Garbes für eine Umbenennung ausgesprochen.
Darüber hinaus sollen dem früherer Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, teilte die Stadt am Montag mit.
Bericht: Bischof Stein vertuschte sexuellen Missbrauch
Grund sei der vergangene Woche vorgelegte Zwischenbericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Trier zwischen 1967 und 1981. Eine unabhängige Aufarbeitungskommission kommt in diesem Bericht zu dem Ergebnis, dass Stein von einigen Übergriffen wusste und versuchte, die Taten zu vertuschen.
Die Opfer-Initiative MissBit forderte in Folge des Berichts den Trierer Stadtrat auf, den Bischof-Stein-Platz umzubenennen und dem ehemaligen Bischof die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen. Diese Schritte könnten nun schon sehr zeitnah folgen.
Entscheidung am 1. Februar im Stadtrat
Nach Angaben der Stadt soll bereits der Hauptausschuss am 19. Januar über den Vorschlag des Stadtvorstands beraten – eine Entscheidung könnte dann in der Stadtratssitzung am 1. Februar fallen.
Außerdem sei der Ortsrat Mitte-Gartenfeld gebeten worden, einen neuen Namen für den Platz vorzuschlagen. In Trier hätten die Ortsbeiräte das Vorschlagsrecht für die Namen von Straßen und Plätze in ihren Stadtteilen.