"Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln"-Radtour durch den Bliesgau  (Foto: SR/Karin Mayer)

Wie im Urlaub – Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln

Eine Radtour durch den Bliesgau

Karin Mayer   06.07.2020 | 06:00 Uhr

Wer wissen will, wie sich Urlaub zuhause anfühlt, der sollte an einem schönen Sommertag eine Radtour durch den Bliesgau planen. Man radelt durch Täler und über Hügel und kann dabei in die Geschichte eintauchen.

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"Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln"-Radtour durch den Bliesgau  (Foto: SR/Karin Mayer)
Die zauberhafte Bliesgau-Landschaft

Startpunkt ist am Bahnhof Lautzkirchen. Hier geht es auf den Radweg in Richtung Homburg. Sehr schnell erreicht man die offene Landschaft der Bliesaue. Über Heuballen auf der Wiese kreist ein Storch, der Klatschmohn blüht im Weizenfeld und durchatmen ist angesagt. Die Strecke ist flach, das Rad rollt und wir erreichen die erste Abbiegung in Richtung Zweibrücken.

Audio

Tour de Kultur 2020: Eine Radtour durch den Bliesgau
Audio [SR 3, Karin Mayer, 08.07.2020, Länge: 03:05 Min.]
Tour de Kultur 2020: Eine Radtour durch den Bliesgau

Die Tour "Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln" führt durch schöne Landschaft und verbindet Gärten mit Geschichte im Bliesgau. ADFC-Tourguide Ursula Hubertus hat sich mehrere solcher Radstrecken ausgedacht und im Auftrag der Saarpfalz-Touristik aufgeschrieben. Kartenmaterial für die Strecke stellt die Saarpfalz-Touristik auf der Homepage zur Verfügung.

Vom Rande Zweibrückens...

Auf kleinen Wegen und Anwohnerstraßen fahren wir durch den Randbereich von Zweibrücken. Der Haken: Die Strecke ist nicht ausgeschildert. Ab Zweibrücken heißt es deshalb aufgepasst: Am besten dem Radweg Richtung Hornbach folgen. Wer kann, sollte sich die Route aufs Handy oder auf ein Fahrrad-Navi laden. Hinter Zweibrücken erreichen wir die Schwarzbach-Aue und fahren weiter in Richtung Hornbach. Die Landschaft idyllisch, hinter blühenden Wiesen kann man den Bach erahnen. Hier gilt: die Augen schweifen lassen und den Alltag vergessen.

... in den Pirminiusgarten

"Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln"-Radtour durch den Bliesgau  (Foto: SR/Karin Mayer)
Priminiusgarten

In Hornbach biegen wir auf die Landstraße ab und kommen – landschaftlich – im Süden an. Es geht bergauf zwischen Wiesen, Feldern und kleinen Waldstücken in Richtung Altheim. Fühlen kann man sich wie in Südfrankreich, andere mögen an die Toskana denken. Klar ist, der Bliesgau zeigt sich von seiner besten Seite. Insgesamt 300 Höhemeter werden wir überwinden. Die Steigungen sind für sportliche Radfahrer auch ohne E-Bike zu bewältigen.

Unser erstes Etappenziel: der Pirminiusgarten. Hinter der katholischen Kirche St. Andreas in Altheim erinnert er an den Gründer des Klosters Hornbach, Pirminius. Der Heilige hat im achten Jahrhundert insgesamt neun Klöster gegründet. Das erste auf der Insel Reichenau, das letzte war das Kloster Hornbach. In Altheim erinnern neun quadratisch angelegte Beete an diese Klostergründungen. Es gibt eine Rosenlaube, einen Weinberg und eine kleine Obstwiese. Anschauen kann man sich auch die Dorfkirche, wo auch eine Figur des Heiligen Jakobus gezeigt wird. Garten und Kirche liegen am Jakobsweg. Auf Infotafeln vor dem Garten erfährt man mehr über den Heiligen Pirminius.

Weiter zu den Kelten und Römern

Bliesgau bei Reinheim (Foto: Maria C. Schmitt)
Bliesgau bei Reinheim

Dann steigen wir wieder aufs Rad: Von Altheim aus geht es über Peppenkum nach Medelsheim – immer bergauf in Richtung Gersheim. Nach der Steigung gibt’s eine lange Abfahrt bis an die Blies. In Gersheim verlassen wir den Rundkurs und radeln eine kurze Strecke nach Reinheim. Bis ins vierte Jahrhundert v. Chr. reichen die Funde im Europäischen Kulturpark zurück. Erst haben die Kelten, dann die Römer das Bliestal besiedelt. Im Europäischen Kulturpark Bliesbrück-Reinheim kann man eine Pause einlegen und die 70 Hektar große Parkanlage besichtigen. Ein spannender Ort, aber uns zieht es zurück auf den Radweg.

Und im Ziel warten ein Barock- und ein Klostergarten

"Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln"-Radtour durch den Bliesgau  (Foto: SR/Karin Mayer)
Die Orangerie Blieskastel

Von Reinheim aus geht es in Richtung Blieskastel. Die Strecke ist flach, und wir kommen an vielen Einkehrmöglichkeiten vorbei. In Blieskastel warten noch zwei Gärten auf uns. Der Barockgarten an der Orangerie und der Klostergarten des Klosters Blieskastel. Beide liegen am Hang, und unser Tourguide Ursula Hubertus rät, das Rad in der Blieskasteler Innenstadt abzustellen und die Gärten zu Fuß zu besuchen. Mit Gärten aus dem 18. Jahrhundert und der Parkanlage am Kloster aus dem 17. Jahrhundert schließen wir unsere Zeitreise ab. Echte Schätze haben wir unterwegs entdeckt und die Seele baumeln lassen.


Auf einen Blick


"Vier Gärten in Tälern und auf Hügeln"-Radtour durch den Bliesgau  (Foto: SR/Karin Mayer)
Auf schattigen Wegen durch den Bliesgau

Saarpfalz-Touristik
Paradeplatz 4
66440 Blieskastel
Tel.: (06841) 10 47 174

Öffnungszeiten
Ganzjährig befahrbar

Der Eintritt ist frei

Strecke
Die 60 Kilometer lange Radstrecke ist laut Saarpfalz-Touristik mittelschwer. Wer die Tour auf eigene Faust durchführen will, sollte sich vorher das Kartenmaterial herunterladen. Die Saarpfalz-Touristik bietet geführte Touren durch den Bliesgau an.

Kartenmaterial und Tourbeschreibungen für diese und für andere Touren findet man im Internet.
www.saarpfalz-touristik.de /Media/Touren/Radtour-Gaerten-mit-Geschichte-4-Gaerten-in-Taelern-und-auf-Huegeln

Anfahrt
Mit dem Zug aus Saarbücken oder aus Pirmasens bis Bahnhof Lautzkirchen.
Mit der Buslinie 501 aus Homburg oder Kleinblittersdorf bis Bahnhof Lautzkirchen.

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