Eine Australierin in Luxemburg
Ein Porträt von SR-Reporterin Barbara Grech
Seit dem 1. Januar hat eine Frau den Direktoren-Posten des Kunsttempels MUDAM in Luxemburg übernommen: Die Australierin Suzanne Cotter wechselte vom Serralves Museum in Porto ins Großherzogtum. Für SR 2 KulturRadio hat Reporterin Barbara Grech mit ihr über ihre Pläne gesprochen.
Der bisherige Werdegang der Australierin Suzanne Cotter klingt beeindruckend: Studium der Kunstgeschichte in Melbourne, Paris und London. In der britischen Hauptstadt arbeitete sie als Kuratorin für Galerien in White-Chapel und Serpentine. Danach hat sie im Auftrag der New Yorker Guggenheim-Foundation für Abu-Dhabi die dort entstehende Guggenheim-Dependance mitentwickelt.
Ihr erster Direktoren-Posten führte Cotter nach Porto ins Serralves-Museum, ein Haus für Gegenwartskunst. Und nun eben Luxemburg, Kirchberg, Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (MUDAM). Das Museum kennt sie bereits in der Rolle eines Mitglied des Wissenschaftsrats, der das Haus beim Erwerb von Kunstwerken berät. Diesen Posten hatte Cotter bereits seit 2016 inne.
Als MUDAM-Direktorin möchte Cotter das Haus zu einem veritablen Museum machen. Das Museum soll zu einem Ort werden, mit dem sich die Menschen aus Luxemburg und der Großregion identifizieren können. Bis man allerdings Ausstellungen mit ihrer Handschrift zu sehen bekommt, kann noch ein gutes Jahr vergehen.
Cotter tritt die Nachfolge von Enrico Lunghi an. Der hatte im vergangenen Jahr nach einer Handgreiflichkeit gegen eine Reporterin des Senders RTL gekündigt. Der Luxemburger Kulturminister Xavier Bettel hatte zuvor ein Disziplinarverfahren gegen den Museumsdirektor eingeleitet.