Putzmittel (Foto: SR)

Tipps für den Frühjahrsputz

  07.04.2021 | 00:00 Uhr

So langsam steht mal wieder der alljährliche Frühjahrsputz an. Wir haben daher einen Experten gefragt, wie man dabei am besten vorgehen sollte und was es zu beachten gilt.

Umweltfreundliche Putzmittel

Aggressive Reinigungsmittel schaden der Umwelt und unserer Gesundheit: Sie enthalten Konservierungsmittel und Duftstoffe, die Allergien auslösen, die Haut oder Atemwege reizen und die Umwelt belasten. Diese Chemiekeulen sind zum gründlichen Putzen gar nicht notwendig.

Im Grunde sind im Haushalt drei Dinge völlig ausreichend, erklärt der staatlich geprüfte Desinfektor Achim Wiehle: Im Bad ist ein Reiniger wichtig, der mineralische Ablagerungen wie Kalk lösen kann. Diese Produkte enthalten in der Regel Säuren, Fruchtsäuren. Dann braucht man einen Oberflächenreiniger. Der enthält meistens Alkohol; dadurch trocknet er schnell und riecht gut. Und für den Küchenbereich ist noch ein Reiniger sinnvoll, der besonders gut Fett löst. Solche Reiniger enthalten Laugen oder Alkalien.

Von Essigreinigern rät der Experte dagegen ab, da sie Metalloberflächen angreifen und sie rosten lassen. Außerdem reizt Essig die Atemwege. Wenn überhaupt, dann sollte man besser zu Speiseessig greifen; der ist weniger aggressiv.

Generell ist es auch wichtig, die Dosierungsanweisungen zu beachten. Es bringt nichts, zu viel Putzmittel zu verwenden. Wer sich an die Mengenangaben hält, erzielt dagegen ein besseres Ergebnis, da dann keine Schlieren entstehen, und man spart auch noch Putzmittel ein. Außerdem sollte man immer Konzentrate bevorzugen, da sie länger halten. Das spart auch noch Verpackungsmüll.

Weniger ist mehr

Die wichtigste Regel beim ökologischen Putzen lautet: Eine mechanische Reinigung ist besser als eine chemische. Bürsten, Mikrofasertücher oder Edelstahlschwämme entfernen Schmutz in allen Wohnräumen in der Regel sehr gründlich, sodass kaum Putzmittel benötigt wird.

Vor allem bei Fenstern und Spiegeln sollte man möglichst wenig bis gar keine Putzmittel verwenden, da sonst Schlieren auf der Glasscheibe entstehen können. Genügend Wasser, ein Abzieher und ein trockenes, sauberes Mikrofasertuch zum Nachpolieren reichen völlig aus.

Falls doch mal Putzstreifen zu sehen sind, entfernt man die am besten, indem man das Fenster anschließend poliert, z.B. mit Küchenkrepp oder mit einem sauberen Geschirrtuch.

Für die unterschiedlichen Bereiche empfiehlt es sich unbedingt jeweils einen anderen Putzlappen zu verwenden, damit Keime nicht von einem Raum zum nächsten befördert werden. Hilfreich ist es auch, ein sauberes Tuch zwei-, dreimal zu falten; wenn man dann eine Oberfläche gereinigt hat, faltet man um. So hat man immer eine saubere Tuchseite.

Putzlappen sollten außerdem immer gut trocknen und mehrmals die Woche gewechselt werden. Außerdem sollte man sie mindestens bei 60 Grad waschen.

Die richtige Reihenfolge

Wichtig ist, so Wiehle, auch die Reihenfolge, in der man die einzelnen Bereiche putzt: "Es gibt ein paar grundsätzliche Regeln. Wir fangen immer von oben nach unten an, also holen erst mal die Spinnenweben aus den Ecken, stauben vielleicht sichtbare Flächen und Schränke ab, und ganz zum Schluss, wenn alle Oberflächen blitzblank sind, dann gehen wir noch mal über den Boden." Andersherum würde man den Schmutz ja auf dem sauberen Boden verteilen. Auf den Oberflächen selbst empfiehlt es sich, immer von den weniger verschmutzten Stellen zu den stark verschmutzten Stellen zu arbeiten.

Laminat oder Holzfußböden reinigt man am besten mit einem weichen Besen. Vor allem für Holzfußböden ist das schonender als feuchtes Wischen, da Wasser in die Fugen gelangen und das Holz so aufquellen kann.

Zwei Personen am offenen bodentiefen Fenster (Foto: pixabay/stockfotos)

Regelmäßiges Lüften sorgt für frische Luft in den Wohnräumen. Auf Raumsprays und chemische Lufterfrischer sollte man verzichten, da die Raumluft so nur mit weiteren Chemikalien belastet wird. Ein Extra-Tipp für natürlichen Raumduft: Lavendel vertreibt unangenehme Gerüche.

Küche

Generell sollten Verschmutzungen, zum Beispiel im Backofen, immer direkt beseitigt werden, damit keine Verkrustungen entstehen. Herdplatten werden so bestenfalls mit einem feuchten Lappen abgewischt, solange die Platten noch warm (nicht heiß!) sind. Dadurch spart man sich später den Spezialreiniger.

Für härtere Verkrustungen eignet sich Natronpulver als umweltfreundliches Hausmittel: Man vermischt das Pulver im Verhältnis 1:1 mit Wasser, gibt das Ganze auf die Verschmutzungen und wischt alles nach ein paar Stunden Einwirkzeit ab.

Abfluss (Foto: pixabay / Semevent)

Verstopfte Abflüsse können ebenfalls mit Natron gelöst werden: Dazu einfach zwei Esslöffel Natronpulver mit einer halben Tasse Essig in den Abfluss geben, einwirken lassen und nachspülen.

Das Geschirr sollte möglichst mit Handspülmittel gereinigt werden. Auch bei der Geschirrspülmaschine sollte auf spezielle Reinigungstabs verzichtet werden: Lieber großes Geschirr wie Töpfe und Pfannen mit der Hand abwaschen. Dann reicht auch das energiesparende 50-Grad-Programm.

Badezimmer

Bad putzen (Foto: SR)

Für die mechanische Reinigung im Badezimmer eignen sich Pömpel, Bürsten oder Spiralen bei Verstopfungen in den Abflüssen. In härteren Fällen nutzt man die Natron-Essig-Mischung.

Das WC reinigt man am besten mit Zitronensäure.

Ganz wichtig im Bad ist auch regelmäßiges Lüften und das Trocknen der Fliesen, damit sich kein Schimmel bilden kann. Daher sollten Duschkabine und Fliesen bereits gleich nach dem Duschen mit einem Abzieher getrocknet werden. Dadurch wird den Bakterien die Feuchtigkeit entzogen. Und man kann auf aggressive Schimmelentferner verzichten.

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