Gastronomie wieder geöffnet (Foto: SR)

Disziplin ist das Gebot der Stunde

  16.10.2020 | 18:34 Uhr

Vier von sechs Landkreisen im Saarland sind schon Corona-Risikogebiet. Der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken liegen über der Warnmarke von mehr als 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Tendenz steigend. Daher wurden die Corona-Maßnahmen noch mal verschärft. Worauf müssen wir uns einstellen? SR 1 hat mit dem Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt darüber gesprochen.

SR 1: Für den Regionalverband, also auch für die Stadt Saarbrücken, gibt es eine neue Allgemeinverfügung: Private Feiern gehen nur noch bis 25 Leute in öffentlichen Räumen, zuhause nur noch bis 15 Leute. Und es gibt keinen Alkoholverkauf mehr zwischen 0 und 6 Uhr morgens. Wird die Stadt Saarbrücken das denn überhaupt kontrollieren können, dass es auch umgesetzt wird von allen?

Uwe Conradt: Wir werden schauen, dass wir gerade auch die Mitarbeiter die in der Verkehrsüberwachung sind mit in gemischte Teams auch mit reinschicken in den kommunalen Ordnungsdienst. Wir sind dankbar, dass der Innenminister uns die Möglichkeit gibt, auch aufzustocken über private Sicherheitsdienste. Aber klar ist auch: Es ist eine Großstadt, die wir hier kontrollieren. Alleine das, was uns gemeldet wird, an Veranstaltungen liegt bei über 200 am Tag, die wir zu bearbeiten haben. Und es gibt noch viel, viel mehr zu kontrollieren. Aber deshalb ist klar: Es wird nicht flächendeckend zu kontrollieren sein. Aber eines ist doch wichtig: Es muss flächendeckend jeder diszipliniert mitmachen.

SR 1: Aber eine private Feier mit 40 Leuten in einer 70-Quadratmeter-Wohnung - wie wollen Sie das jemandem beibringen, der das einfach nicht einsehen will?

Uwe Conradt: Na ja gut, es gehört ja der eine, der einlädt, dazu, es gehören auch 39 dazu, die dann auch noch so blöd sind, da hinzugehen. Und klar ist auch: Es wird am Ende des Tages auf Hinweise hin eben auch stichpunkt- und schwerpunktmäßig kontrolliert. Und wir arbeiten bei den Kontrollen im übrigen auch mit der Polizei zusammen. Innenminister hat auch hier zugesagt, dass die Polizei verstärkt mit kontrolliert. Insofern ist es eine Mischung doch aus verschiedenen Dingen. Kontrollen ist das eine, aber Disziplin und Mitmachen ist das andere, und das ist das, was jetzt Gebot der Stunde ist.

SR 1: Risikogebiet. Das ist was, was vielen erst mal Angst macht. Und jeder Ansteckung ist natürlich eine zu viel. Aber wäre es eigentlich nicht jetzt schon besser, strengere Regeln zu haben?

Uwe Conradt: Also der Risikowert ist 50, da liegen wir aktuell in Saarbrücken noch drunter, aber die Dynamik sagt uns, dass wir uns darauf vorbereiten müssen. Und das tun wir auch. Das tut die Landeshauptstadt, das tut auch das Gesundheitsministerium. Und wir werden, sobald wir den Wert von über 50 erreichen werden, auch gegebenenfalls nachsteuern. Aber klar ist auch: Wir können auch erst dann Maßnahmen ergreifen, wenn der Zustand erreicht ist, in dem die Maßnahmen erforderlich sind. Was aber jeder machen kann, ist auch schon jetzt sich darauf einstellen. Klar ist auch: Es wird dann ab einem gewissen Zeitpunkt sein, dass es noch kleinere Familienveranstaltungen mehr geben darf im privaten Bereich. Und deshalb auch da schon jetzt darauf achten, überall dort, wo es unkontrollierbar ist, wo es eng wird, Maske anzuziehen, noch mal wirklich sich überprüfen, hat man Hygiene-Regeln eingehalten und so weiter. Also, da ist es ganz, ganz wichtig, die sogenannten AHAL Regel auch alle einzuhalten.

Weitere Informationen



Die Allgemeinverfügungen von Freitag
Die Corona-Regeln in den Landkreisen
Mehrere Landkreise im Saarland haben am Freitag neue Regeln im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen. Hier geht es zu den Allgemeinverfügungen.


Auch Thema auf SR 1 am 16.10.2020 in der Sendung 'Hallo Saarland'.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja