Akten (Foto: dpa/Stephanie Pilick)

LSVS-Skandal: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Thomas Gerber   16.02.2018 | 12:18 Uhr

Im Zuge der Ermittlungen im Finanzskandal beim Landessportverband LSVS wertet ein Wirtschaftsforensiker derzeit beschlagnahmte Akten und Datenträger aus. Parallel dazu werden Zeugen vernommen. Schwerpunkt der Ermittlungen sind nach wie vor die Untreuevorwürfe gegen das komplette LSVS-Präsidium um Ex-Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU).

Während der Wirtschaftsforensiker die Bilanzen nach den Ursachen für das Millionenfinanzloch durchforstet, geht es kriminalpolizeilich um die bekannten Verdachtsfälle. Also etwa um die bezahlte Nebentätigkeit von Meisers Lebensgefährtin beim LSVS oder um Betriebsausflüge der Landtagsbediensteten, die in der Landessportschule endeten.

Auch die Geburtstagsfeier von Innenminister Klaus Bouillon (CDU) gerät mehr und mehr ins Visier der Ermittler. Wobei der LSVS auf SR-Anfrage erklärt, man kenne die interne Kostenaufstellung über gut 13.000 Euro nicht, von der die Staatsanwaltschaft allerdings bei ihren Ermittlungen wegen Vorteilsgewährung ausgeht.

Über die Begleichung der 6500 Euro, die der LSVS Bouillon in Rechnung gestellt hatte, liegen dem SR unterdessen widersprüchliche Angaben vor. 4000 Euro hatte Bouillon davon zunächst nur überwiesen. Während er selbst schriftlich mitteilte, diese Überweisung sei weder als "Teilbegleichung"  noch als "Abschlag" gekennzeichnet gewesen, behauptet der LSVS das Gegenteil.

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Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 16.02.2018 berichtet.

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