Ein Bennett-Känguru in freier Wildbahn (Foto: Pixabay/127071)

Erneut freilaufende Kängurus im Saarland gesichtet

Felicitas Fehrer   04.04.2018 | 11:14 Uhr

Immer mal wieder werden im Saarland freilaufende Kängurus gesichtet. Erst kürzlich hoppelten laut Augenzeuge zwei Beuteltiere durch Freisen. Kein Grund, sich Sorgen zu machen, so die saarländische Polizei und der Saarbrücker Zoodirektor.

Flink, muskulös und mausgrau: Ursprünglich im Outback zu Hause, sind Kängurus die Savannenkönige Australiens. Aber was machen die hier im Saarland?

Immer wieder gehen bei der saarländischen Polizei besorgte Anrufe ein. Der Grund: Ein Känguru hüpft durch die Nachbarschaft. Gehört das nicht in den Zoo? Oder in einen Wildpark?

„Dass Kängurus ausbüchsen, ist nichts Neues“, sagt Richard Francke, Tierarzt und Direktor des Saarbrücker Zoos. Auch dort gibt es Kängurus: drei sogenannte Bennett-Kängurus mit Jungtier und drei graue Riesenkängurus. „Neben Zoos und Wildparks gibt es in Deutschland auch Privatleute, die solche Tiere halten. Wenn der Garten groß genug ist, ist das auch eigentlich kein Problem.“

Harmlos und scheu

Aber was tun, wenn man in freier Wildbahn einem Känguru begegnet? „Nichts“, so Francke. Kängurus seien harmlos und sehr scheu. „Für gewöhnlich leben sie in Gruppen. Wenn es nötig ist, können sie weite Strecken zurücklegen. Aber wenn sie sich in einer für sie guten Umgebung aufhalten, haben sie keinen Grund dazu.“

Zum Leben brauchen Kängurus als Pflanzenfresser nur Laub und Blätter. Ein lichter Laubwald, ähnlich einer Savanne, ist ein geeigneter Lebensraum. Besonders anspruchsvoll sind die Tiere nicht. Ganz im Gegenteil: „Bennett-Kängurus sind ziemlich robust. Sie überleben auch bei Minustemperaturen, weil es im Osten Australiens, wo sie ursprünglich herkommen, auch nicht immer warm ist“, erklärt Francke. Deswegen kommen sie auch gut mit dem deutschen Klima zurecht.

Wer hier im Saarland einem freilaufenden Känguru begegnet, muss keine Angst haben. Ein Anruf bei der Polizei kann in diesem Fall aber sinnvoll sein, da so ein Lagebild erstellt werden kann. Maßnahmen werden jedoch nicht ergriffen, da die Tiere niemandem schaden.

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