Ein Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne ohne Zucker hergestellt (Foto: dpa/Lino Mirgeler)

Zuckerfreie Ernährung

  07.03.2018 | 11:38 Uhr

Leben ganz ohne Zucker ist fast unmöglich. Zumindest für alle, die nicht auch auf Obst und Gemüse verzichten wollen. Denn darin steckt Fruchtzucker. Die meisten Menschen, die Zucker vermeiden, meinen damit den industriellen Zucker. Doch der steckt in ziemlich vielen Lebensmitteln.

Gesund oder nicht - was sagen Experten?

Prof. Dr. Georg Abel ist Ernährungswissenschaftler und Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.

Besonders für übergewichtige Menschen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkankungen ist eine zuckerfreie Ernährung sinnvoll.
Prof. Dr. Georg Abel ist Ernährungsexperte (Foto: DHfPG/BSA-Akademie)

Der Verzicht auf industriellen Zucker ist laut Abel in jedem Fall sinnvoll, da Zucker und Kohlenhydrate keine lebensnotwendigen Nährstoffe für eine gesunde Person sind. Fruchtzucker in Form von Obst und Gemüse bei normalen Verzehrsmengen sei aber in der Regel kein Problem. "Bei normalen Verzehrmengen von Obst und Gemüse ist die Zufuhr von Fruchtzucker unbedenklich."

Besonders für übergewichtige Menschen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkankungen sei eine möglichst zuckerfreie Ernährung sinnvoll. Nur der Start ist unter Umständen schwierig. "Eventuell gibt es in den ersten Tagen ein höheres Risiko für Heißhungerattacken."

Aus dem echten Leben

Paula Usemann lebt in Saarbrücken und verzichtet seit Anfang des Jahres auf industriellen Zucker.

Wenn ich mal vergesse mir etwas mitzunehmen, ist es oft eine Odyssee, Essen zu finden.
Paula Usemann ernährt sich zuckerfrei (Foto: Paula Usemann)

Die Entscheidung, sich zuckerfrei zu ernähren, hat Paula während einer Klausurenphase gefällt. "Da sah es bei mir oft so aus, dass ich den ganzen Tag nichts gegessen habe und zum Abend hin richtig Hunger bekam. Weil ich da allerdings schon zu lange gewartet hatte und schnell Energie brauchte, habe ich häufig erst etwas Süßes gegessen, bevor ich mir etwas Ordentliches gekocht habe. Das hat mich gestört."

Ihr Hauptziel, mehr Struktur in ihr Essverhalten zu bringen, hat Paula erreicht. Seitdem sie industriellen Zucker weglässt, isst sie automatisch gesünder. "Bei weniger Zucker braucht man mehr Obst und Gemüse um über den Tag hinweg satt zu werden und es auch zu bleiben. Da hat man schnell eine ausgewogenere Ernährung drauf."

Zu Hause ernährt sich Paula sehr strikt ohne Zucker. "Das heißt, ich achte auch darauf, dass in der Tomatensauce kein extra Zucker drin ist, dass Brot zuckerfrei ist und auch alle sonstigen Lebensmittel nur natürlicherweise Zucker beinhalten." Ganz am Anfang war Paula sogar richtig streng. "Da habe ich zum Beispiel keine Suppe gegessen, wenn Brühe enthalten war, die enthält nämlich meistens Zucker."

Am schwierigsten ist es für Paula, vorauszudenken, was sie über den Tag hinweg an Essen braucht, vor allem, wenn sie unterwegs ist. "Wenn ich mal vergesse mir etwas mitzunehmen, ist es oft eine Odyssee Essen zu finden. Zwar bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wo eher kein Zucker drin ist (Pommes, Laugengebäck oder Roggenbrötchen) und welche Lebensmittel immer Zucker enthalten (Salatdressings, Weißbrot). Trotzdem ist in vielen Lebensmitteln Zucker drin, wo man es gar nicht vermuten würde."

Aus der Region: Etwas Zuckerfreies zum Nachkochen

Auch in vielen herzhaften Gerichten ist oft Zucker enthalten. Aber ohne geht's natürlich auch. Foodbloggerin Kathi Schwarz aus Saarbrücken hat ein tolles Rezept kreiert.

Köstliche Kürbissuppe

Kürbissuppe von Kathi Schwarz (Foto: Kathi Schwarz)


ZUTATEN


  • 1 EL Butter
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • 4 TL Gemüsebrühe
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Schuss Orangensaft
  • 2 Karotten (geschält)
  • 4 dünne Scheiben Ingwer
  • 1 Handvoll frischer Schnittlauch
  • Zum Würzen und Abschmecken: Salz, Pfeffer, Muskatnuss


ZUBEREITUNG


Zuallererst solltet Ihr die Schnibbelarbeit erledigen. Die Zwiebeln in kleine Würfel, die Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben, genau wie den Ingwer, die Karotten und den Schnittlauch. Den Kürbis müsst Ihr aufschneiden, aushöhlen und in kleine Stücke schneiden. Wascht ihn vorher gut, denn die Schale bleibt dran.

Nicht nur im Herbst eine Delikatesse: Kürbis (Foto: Kathi Schwarz)
Nicht nur im Herbst eine Delikatesse: Kürbis

Stellt einen großen Topf auf den Herd und lasst die Butter darin schmelzen. Gebt die Zwiebeln dazu und lasst sie für etwa fünf Minuten darin goldbraun werden.

Gebt anschließend den Kürbis, die Karotten, die Frühlingszwiebeln und den Ingwer dazu.
Dünstet alles für etwa fünf bis zehn Minuten an, löscht dann mit dem Wasser ab und gebt die Gemüsebrühe dazu.

Lasst das Ganze jetzt solange bei mittlerer Hitze köcheln bis der Kürbis und die Karotten weich geworden sind. Dann gebt Ihr den Orangensaft hinzu und püriert alles fein mit einem Stabmixer.

Zum Schluss schmeckt Ihr einfach alles noch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab – und fertig ist Eure eigene herbstliche Kürbissuppe.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja