Einsatzkräfte bei einem Brand am Saarufer (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Mutmaßliche Brandstifterin schuldunfähig?

Thomas Gerber   05.12.2017 | 16:55 Uhr

Die mutmaßliche Brandstifterin vom vergangenen Sonntag ist möglicherweise nicht schuldfähig. Ihr Verteidiger will die 37-Jährige von einem Psychiater untersuchen lassen. Bei einem ersten Gespräch in der JVA Zweibrücken am Dienstag habe seine Mandantin einen verwirrten Eindruck gemacht.

Verteidiger Christian Funk spricht von einer Mischung aus Alkohol, Drogen und psychischer Krankheit. Gegenüber ihm habe die 37-Jährige am Dienstag von „Stimmen im Kopf“ berichtet, die sie bereits seit längerem höre. Auch am Sonntag, als sie um die Mittagszeit, ein Kopfkissen mit Feuerzeugbenzin tränkte und anzündete. Danach habe sie ihre Wohnung verlassen. Als sie dann im Radio von dem Brand mit vier Toten gehört habe, sei sie spät abends zurück zu ihrer Wohnung gegangen, wo sie festgenommen wurde.

Das Motiv der Tat blieb laut Anwalt im Dunkeln. Streit mit Nachbarn sei es wohl nicht gewesen. Das Haus und seine Bewohner habe die 37-Jährige vielmehr als ihre "Familie" bezeichnet. Ob es sich bei alledem um eine Schutzbehauptung handelt oder ob die 37-Jährige tatsächlich psychisch krank ist, muss nun ein Gutachter klären. Im Haftbefehl ist von Schuldunfähigkeit jedenfalls keine Rede – er lautet auf vorsätzliche Brandstiftung mit Todesfolge.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 05.12.2017 berichtet.

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