Ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes beim Verteilen von Schlafsäcken an Obdachlose (Foto: dpa)

Land und Leute - "Für uns brennt das Feuer genauso heiß"

  19.03.2018 | 15:53 Uhr

Wie weit kann ein Ehrenamt gehen? Wo wird die kostenlose Arbeit engagierter Bürger ausgenutzt? Julia Krischok hat Saarländer mit unterschiedlichen Ehrenämtern für das "Land und Leute"-Feature "Für uns brennt das Feuer genauso heiß" besucht. Mehr dazu am Sonntag, 25. März, um 12.30 Uhr, auf SR 3 Saarlandwelle.

"Für uns brennt das Feuer genauso heiß" – mit diesem Satz stellt Christopher Benkert von der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen etwas heraus, das selbstverständlich scheint, für viele aber noch immer nicht klar ist: Die Freiwillige Feuerwehr leistet inhaltlich die gleiche Arbeit wie die Berufsfeuerwehr – nur eben ehrenamtlich. Die Mehrheit der Menschen engagiert sich, weil es ihnen Spaß macht.

Fast jeder zweite Saarländer engagiert sich ehrenamtlich

Irgendwie scheint es in der Natur des Saarländers zu liegen. "Wir sind ganz gerne mit anderen Menschen zusammen. Wir wollen etwas bewirken. Das ist so unsere saarländische Mentalität", erklärt Hans Joachim Müller, Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft "Pro Ehrenamt". Fast jeder zweite Saarländer engagiert sich ehrenamtlich. Ob im Sportverein, in der Kirche oder im Krankenhaus – ehrenamtliche Arbeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Das grundlegende Konzept ist aber immer dasselbe: Menschen setzen sich freiwillig und unentgeltlich für andere ein. Das ist toll und unheimlich wichtig. Nach der Publizistin und Autorin Claudia Pinl kann eine Demokratie ohne Ehrenamt gar nicht funktionieren. 3,7 Milliarden Stunden ehrenamtliche Arbeit – so viel haben die Deutschen laut dem statistischen Bundesamt im Jahr 2013 insgesamt geleistet.

Ein kleines Lächeln als schönster Lohn

Die Ehrenamtlichen machen ihre Sache mit sehr viel Leidenschaft. Sie engagieren sich gerne auch mal mehrere Stunden pro Woche. Es ist für sie selbstverständlich – auch dass sie dafür kein Geld kriegen. Es ist etwas anderes, womit sie entlohnt werden: Ein Lächeln, ein "Danke".

Wie weit kann ein Ehrenamt gehen?

Für Claudia Pinl wird die Ressource "Ehrenamt" mittlerweile allerdings überstrapaziert. In Bereichen, wie der Bildung oder der Flüchtlingshilfe, würden engagierte Bürger Defizite des Staates ausbaden. Für Hans Joachim Müller von Pro Ehrenamt ist es viel problematischer, wenn Ehrenamtliche nicht ernst genommen und wie "Handlanger" behandelt werden.

"Für uns brennt das Feuer genauso heiß – Ehrenamt – Wo ist es sinnvoll? Wo ist es Ausbeutung? Welche Voraussetzungen braucht ein Ehrenamt, damit es funktioniert und sinnvoll ist?" Julia Krischok zeigt positive und negative Beispiele aus dem Saarland auf.

Das „Land und Leute“-Feature am Sonntag, 25. März, um 12.30 Uhr, auf SR 3 Saarlandwelle. Im Anschluss auch als Podcast.

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