Sibylle Lewitscharoff (Foto: Sabine-Schmidt-Matt)

Sibylle Lewitscharoff in Literatur im Gespräch

  03.01.2018 | 09:06 Uhr

"Der mörderische Kern des Erzählens“ von Sibylle Lewitscharoff, gelesen von der Autorin selbst, in "Literatur im Gespräch" am Dienstag, 9. Januar, um 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.

Erzählen ist kein harmloser Zeitvertreib, schon gar nicht, als es auf mühsamen Wegen und Umwegen entstand, so die These der Autorin Sibylle Lewitscharoff. Aus fließendem Blut und zertrümmerten Knochen sei es ursprünglich entstanden. Der innere Kern, der Glutkern der Erzählung, künde von Mord.

Sibylle Lewitscharoff, Religionswissenschaftlerin und Schriftstellerin, spürt den Ursprüngen des Erzählens nach. Sie sieht am Beginn der menschlichen Kultur das Menschenopfer und interpretiert das Erzählen als Mittel der Beruhigung gegen den Schrecken der Tötung, als Sinn und Gemeinschaft stiftendes Element, mit dem der Schuld zu begegnen ist.

Ihre Überlegungen zum „mörderischen Kern“ des Erzählens, zur Frage der Schuld als elementarem Bestandteil allen literarischen Erzählens, und der Feststellung, das moderne Freiheitsdenken vermöge immer weniger in der Schuldfähigkeit des Menschen sein Eigentliches zu erkennen, sind brisant.

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