Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

Harry Rowohlt liest und erzählt in fünf Folgen – Ab Montag in "Fortsetzung folgt…"

  21.02.2017 | 13:34 Uhr

Harry Rowohlt war Übersetzer, Rezitator und Gelegenheits-Schauspieler in der Fernsehserie „Lindenstraße“. Mehrmals ist er zu Lesungen ins Saarland gekommen, etwa 1999 in die damalige Buchhandlung Phönix in Saarbrücken, 2003 in die Saarbrücker Stadtgalerie und zuletzt 2010 in den Merziger Zeltpalast.

Vorgelesen wurde bei diesen eher untypischen Dichterlesungen nur wenig, denn Rowohlt war ein Meister der Abschweifung. Er kommentierte und parodierte, donnerte und röhrte, dröhnte und flüsterte, zuweilen sang er auch oder führte Spontan-Dialoge mit dem Publikum. Die derart aufgelockerten Veranstaltungen nannte er lange Zeit „Schausaufen mit Betonung“, da er während der Lesungen reichlich Whiskey und Bier konsumierte. Nachdem er krankheitsbedingt mit dem Trinken hatte aufhören müssen, nannte er die Lesungen „Betonung ohne Schausaufen“.

Harry Rowohlt, ein unehelich geborener Sohn des Verlegers Ernst Rowohlt, starb am 15. Juni 2015 im Alter von 70 Jahren in seiner Geburtsstadt Hamburg. Er hat mehr als 120 Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, darunter Milnes „Pu der Bär“, Frank McCourts „Die Asche meiner Mutter“ sowie Bücher von Flann O’Brien, Robert Crumb, Dylan Thomas, Ernest Hemingway, Kurt Vonnegut, Tom Wolfe und vielen anderen. 1996 wurde Rowohlt zum „Ambassador of Irish Whiskey“ ernannt, daneben erhielt er unter anderem folgende Auszeichnungen: den Brüder-Grimm-Preis, den Kurd-Laßwitz-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Übersetzerpreis und den Göttinger Elch. Ab 2013 war Rowohlt Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

Ab Montag, 27. Februar, 14.05 Uhr, in "Fortsetzung folgt…" auf SR 2 KulturRadio. Mitschnitt der Veranstaltung vom 15. März 1999 in der Saarbrücker Buchhandlung Phönix.

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