Drehstart Tatort "Totenstille" (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

SR-Tatort „Totenstille“ für Grimme-Preis 2017 nominiert

  18.01.2017 | 15:57 Uhr

Der Tatort "Totenstille" des Saarländischen Rundfunks ist für den 53. Grimme-Preis nominiert. Die SR-Produktion, die am 24. Januar vergangenen Jahres im Ersten ausgestrahlt wurde, konkurriert in der Kategorie "Spezial" für "die Idee und das Konzept der Einbindung der Gebärdensprache im Tatort" mit der ZDF-Produktion "Alki Alki".

Der Intendant des Saarländischen Rundfunks Professor Thomas Kleist sagte: "Wir freuen uns über die Nominierung für den renommierten Grimme-Preis. Der Kriminalfall bot den Fernsehzuschauern, auch weil tatsächlich gehörlose Schauspieler und Schauspielerinnen zum Einsatz kamen, einen tiefen Einblick in das Leben gehörloser Menschen. Menschen mit Behinderungen in fiktionale Filme mit einzubeziehen ist ein sicherer Weg, Barrieren abzubauen. Damit haben wir einer von den Behindertenverbänden häufig erhobenen Forderung entsprochen."

Kein Voice-Over oder Untertitel

Die Situation von gehörlosen Menschen, die Gebärdensprache und das Gebärdendolmetschen spielten in dieser Tatort-Folge eine gewichtige Rolle. Bewusst wurde auf Voice Over und Untertitelung verzichtet. Wo es für das Verständnis notwendig war, wurde mit Texteinblendung gearbeitet. Auf diese Weise mussten sich die Hörenden auf die Welt der Gehörlosen einlassen.

Handlung des Tatorts

Während in einer Gaststätte ein Leichenschmaus für den bekannten Leiter einer Gehörlosenschule stattfindet, kommt beim Sex im Hotelzimmer ein Stockwerk höher eine Frau ums Leben. Georg, ihr Sex-Partner, ruft einen Freund an, um die Leiche zu entsorgen. Er fühlt sich bei dem Telefonat im Auto unbeobachtet, aber Ben, ein gehörloser Gast der Beerdigungsfeier liest den Telefondialog von den Lippen ab und versucht hinterher den Täter zu erpressen.

Nachdem die Polizei die Leiche gefunden und identifiziert hat, ermitteln Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink und sein Team zunächst unter den Gästen der Beerdigungsgesellschaft, die aber mit der Toten in keiner Verbindung stehen. Als aber dann eine schwerhörige junge Frau ermordet aufgefunden wird, hat Stellbrink einen Schlüssel zur Lösung in der Hand, weil beide Fälle über Ben miteinander verbunden scheinen…

Besetzung und Produktion

Im Team um SR-Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) stehen wieder Lisa Marx (Elisabeth Brück), Horst Jordan (Hartmut Volle) und Nicole Dubois (Sandra Steinbach). In den Episodenrollen sind zu sehen: Benjamin Piwko, Lena Stolze, Jessica Jaksa, Martin Geuer, Sandra Maren Schneider, Franz Hartwig, Nina-Mercedés Rühl, Mira-Esther Weischet, Kassandra Wedel und Edda Petri.

Buch: Peter Probst, Julia Probst; Regie: Zoltan Spirandelli; Kamera: Simon Schmejkal; Ton: Christian Wegner; Redaktion: Christian Bauer; Produktion: ProSaar Medienproduktion

Der nächste Tatort des Saarländischen Rundfunk mit dem Titel "Söhne und Väter" läuft am Sonntag, 29. Januar, 20.15 Uhr, im Ersten.

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