Gerhard Falkner - Apollokalypse (Foto: Buchverlag)

Gerhard Falkners „Apollokalypse“ in der „BücherLese“

  25.08.2016 | 10:00 Uhr

Gerhard Falkners „Apollokalypse“, in der „BücherLese“ am Mittwoch, 31. August, 19.15 Uhr, auf SR 2 KulturRadio vorgestellt von Michael Braun, ist ein Epochenroman über die 80er und 90er Jahre.

Georg Autenrieth ist eine zwielichtige Gestalt in zwiegesichtigen Zeiten, immer wieder taucht er auf in Berlin, der Mann aus Westdeutschland, hält Kontakt mit der Szene, durchsucht die Stadt und zelebriert Laster, Lebensgier und Liebeskunst. Wohin aber verschwindet er dann? Wer ist der „Glasmann“? Und welche Rolle spielen seine Verbindungen zur RAF?

Dem Vergeuden von Jugend, der Ausschweifung jeglicher Couleur und der Hypermobilität stellt er einen rauschhaften Rückverzauberungsversuch der Welt entgegen. Bulgakows Meister und Margarita begegnet dem Ferdydurke von Gombrowicz und Oskar Matzerath schrammt an Tyron Slothrop, Bruno Schulz und Wilhelm Meister. Die Hauptrolle spielt die Stadt Berlin selbst, haufenweise gehen Künstlerexistenzen an ihrer magischen Gestalt in die Brüche. Und wenn die RAF sich über den BND mit der Stasi berührt, gerät die Zeitgeschichte unter das Messer der Psychiatrie. Am Schluss nimmt der Teufel leibhaftig das Heft in die Hand.

Der Autor

Gerhard Falkner, geboren 1951, veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, u.a. »Hölderlin Reparatur«, für den er 2009 den Peter-Huchel-Preis erhielt, und zuletzt den Gedichtband „Ignatien“ (2014), mit Bildern von Yves Netzhammer. Für seine Novelle „Bruno“ bekam er 2008 den Kranichsteiner Literaturpreis. Er war 2013 der erste Fellow für Literatur in der neugegründeten Kulturakademie Tarabya in Istanbul und zuletzt, 2014, Stipendiat in der Villa Aurora in Los Angeles, Kalifornien. Er lebt in Berlin und Bayern.

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