Tilla Fuchs (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Tilla Fuchs erhält deutsch-polnischen Journalistenpreis

  12.05.2016 | 12:32 Uhr

Die SR-Journalistin Tilla Fuchs ist mit dem deutsch-polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis ausgezeichnet worden. Der Preis wurde am Mittwochabend in Leipzig verliehen.

Die Sieger des 19. Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2016 sind auf einer Festveranstaltung während der Deutsch-Polnischen Medientage in der Leipziger Media City geehrt worden. Der erste Platz in der Kategorie Hörfunk ging an Tilla Fuchs vom Saarländischen Rundfunk für ihr Feature „New York, New York oder Neues aus der alten Heimat“ gesendet auf SR 2 KulturRadio, in der Kategorie Print siegte Emilia Smechowski mit ihren Beitrag „Ich bin wer, den du nicht siehst“ in der „TAZ am Wochenende“. Der Dokumentarfilm „Dotknięcie anioła“ („Vom Wunder des Überlebens“) von Marek Tomasz Pawłowski und Małgorzata Walczak von der TVP Redaktion Form Dokumentalnych und WDR PG Dokumentation gewann in der Kategorie Fernsehen. Den Sonderpreis „Journalismus in der Grenzregion“, den der gastgebende Freistaat Sachsen gestiftet hat, ging an die Autoren Kinga Wołoszyn-Kowanda und Krzysztof Czajka für die Fernsehsendung „Kowalski & Schmidt“ von TVP Wrocław/RBB.

Einen Bogen vom Damals ins Heute

Für den Gewinnerbeitrag in der Kategorie Hörfunk schätzt der Laudator, Jürgen Hingst, ein, dass Flucht und Vertreibung aus der Sicht einer jungen Frau im Beitrag „New York New York oder Neues aus der alten Heimat“ von Tilla Fuchs ganz neu angesprochen werden: „Die Flucht des Vaters aus Schlesien, die Suche nach Heimat und Identität der nachfolgenden Generation und die aktuelle Lage von Flüchtlingen werden in eindrucksvoller Weise miteinander verbunden. So wird das Thema aus seinem historischen Kontext herausgenommen und in die Gegenwart gehoben. Das Ganze geschieht meisterlich in der Darstellung, ist intelligent gemacht und hervorragend produziert. Es gelingt der Autorin einen Bogen zu schlagen vom Damals ins Heute und sich dabei einer Sprache zu bedienen, die auch für die jetzt junge Generation verständlich ist."

Medienfreiheit

Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, als Gastgeber der Preisverleihung betonte: „Journalisten leisten einen großen Beitrag zu den deutsch-polnischen Beziehungen. Sie sind wichtige ‚Brückenbauer‘ für die Menschen in unseren beiden Ländern, zwischen Politik und Gesellschaft. Sie helfen mit ihrer Berichterstattung, Vorurteile abzubauen, Missverständnisse auszuräumen und Verständnis füreinander zu wecken. Dabei tragen Journalisten eine große Verantwortung, für deren Wahrnehmung sie freie und unabhängige Medien benötigen. Sie gehören zu Europa wie Freiheit und Demokratie, wie Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft. Mit der Verleihung des Tadeusz-Mazowiecki-Preises bekennen wir uns zur Medienfreiheit.“

Die Gewinner wurden im Rahmen der 9. Deutsch-Polnischen Medientage gekürt, die am 11. und 12. Mai erstmals in Leipzig stattfanden und unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich standen. Die Medientage diskutierten in diesem Jahr das Thema „Europa am Scheideweg – Integration oder Abschottung?“ und fanden in unmittelbarem Anschluss an den Medientreffpunkt Mitteldeutschland statt.

Die nominierten Beiträge können unter www.deutsch-polnischer-journalistenpreis.denachgelesen, angehört und angeschaut werden.

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