Feature-Produktion des Saarländischen Rundfunks für den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis nominiert
Das knapp einstündige Hörfunk-Feature „New York, New York. Oder: Neues aus der alten Heimat“ von Tilla Fuchs, ausgestrahlt am 3. Oktober des letzten Jahres auf SR 2 KulturRadio, ist für den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis nominiert. Mit diesem Preis werden seit 1997 herausragende Arbeiten aller Mediengattungen prämiert, die das Zusammenleben und Zusammenwachsen von Polen und Deutschen thematisieren.
„New York, New York. Oder: Neues aus der alten Heimat“ verknüpft auf besondere Weise die Vertreibungen der jüngeren Geschichte mit den vielfältigen Fluchtschicksalen der Gegenwart. Die Autorin folgt den Spuren ihrer Vorfahren nach Liegnitz, Schlesien (heute Legnica, Polen). Es ist der Geburtsort ihres Vaters, der nach dem Krieg in einem westdeutschen Kinderheim aufwächst. Eine Deutsch-Polnische Geschichte, die nach Schwarz-Weiß-Fotos klingt – im Feature wird sie mit den grellen Bildern der Gegenwart überblendet, wo Menschen zu Fuß über Autobahnen laufen, auf der Flucht vor Krieg und Hoffnungslosigkeit. Ein syrischer Junge in Saarbrücken erzählt beispielhaft seine Geschichte, und es wird klar: die Bilder auf seinem Smartphone von der zerstörten Heimat, die Vermisstenarchive vom Roten Kreuz, die Fragen nach Heimat und Entwurzelung, all das sind generationenübergreifende Elemente einer Suche nach Identität.
5.000 Euro pro Kategorie
Stilistisch verknüpft das Stück in der Regie von Denise Dreyer (Redaktion: Thomas Bimesdörfer) Elemente von Hörspiel und klassischem Feature.
Von den insgesamt 24 Nominierungen für den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis entfallen in diesem Jahr sechs auf die Kategorie Hörfunk. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro pro Kategorie dotiert und werden im Rahmen der Deutsch-Polnischen Medientage in Leipzig verliehen (11.-12. Mai 2016) – übrigens einen Monat vor dem 25. Jahrestag des Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrages.
