die französische und die deutsche Nationalflagge (Foto: dpa/SR)

Frankreich, mon amour

 

Von allen Mitgliedern der ARD-Familie ist der Saarländische Rundfunk mit Sicherheit der französischste. Von der Tour de France bis zum französischen Chanson über die regionale Berichterstattung - der besondere Wert der Frankreich-Berichterstattung ist auch eine Folge der einzigartigen Geschichte des Saarlandes und seines Senders.

Im Jahr 1985 erklärte der damalige SR-Intendant Hubert Rohde: "Ich glaube nicht, dass es einen anderen Sender in der ARD oder auch in Europa gibt, dessen Existenz in ähnlicher Weise und so eng mit der wechselvollen Geschichte seiner Region verbunden ist".

Der Blick und der Klick zum Nachbarn

Ob in Merzig, Metz oder Bad Mondorf – der Saarländische Rundfunk ist bei allen wichtigen Ereignissen in der Großregion "SaarLorLux" mit Mikrofon und Kamera vor Ort. Der Blick über die Grenze, zu den Nachbarn in Frankreich und Luxemburg, bereichert seit jeher die regionale Berichterstattung des SR. Das Magazin "SaarLorLüx" erzählt "Geschichten von nebenan". Im SR-Newsroom gibt es Themenscouts, die gezielt auf der Suche nach französischen Themen sind und auf SR 1 werden in der Kinderradiosendung "Domino" die Nachrichten ins Französische übersetzt. Pünktlich zum französischen Nationalfeiertag 2016 hat der Saarländische Rundfunk auch sein Online-Angebot grenzüberschreitend ausgeweitet: "Vis-à-vis – Der Klick zum Nachbarn" heißt die neue Internet-Seite auf SR.de.

Tour de France an der Saar

Ein Fahrrad steht vor einem Plakat "Ein Land im Tourfieber" (Foto: SR)

Auch bei der Tour-de-France-Berichterstattung spielt der SR seit Anbeginn der saarländischen Rundfunkgeschichte eine führende Rolle. Die Tradition des SR bei der Tour de France reicht bis ins Jahr 1950 zurück. Ab den sechziger Jahren war Werner Zimmer dabei. Zunächst als Hörfunkreporter, später auch fürs Fernsehen, dann als verantwortlicher Redakteur. Von 1998 bis 2005 war Werner Zimmer ARD-Teamchef. Immer wieder führte die Tour-de-France-Strecke auch durch das Saarland. Zuletzt im Jahr 2002, als die Fahrer von Luxemburg über Perl bis zum Etappenziel in Saarbrücken fuhren.

Der grenzenlose Journalist

Daniel Mollard und Mireille Mathieu im Sendestudio während der Sendung "Mittagsmagazin" (Foto: SR)
Daniel Mollard und Mireille Mathieu im Sendestudio während der Sendung "Mittagsmagazin"

Ein Lyoner an der Saar - das klingt erstmal nicht ungewöhnlich. Aber es geht nicht um die Wurst: Dieser (gebürtige) Lyoner an der Saar war SR-Mitarbeiter und trug durch seine grenzüberschreitende Berichterstattung zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich bei. Die Rede ist von Daniel Mollard. Als Student kam Mollard 1964 zum Saarländischen Rundfunk. Er bekam zunächst eine Anstellung als Co-Moderator des "Westmagazins". Wenig später wurde er Moderator der zehn Minuten langen Fernsehsendung „Bonjour voisins“. Es folgten diverse Engagements für Fernsehen und Hörfunk, beispielsweise als Moderator des "Mittagsjournals" auf der "Europawelle Saar". Daniel Mollard galt als "die französische Stimme des Saarländischen Rundfunks". Mehr als 40 Jahre machte er "grenzenlosen Journalismus", im Jahr 2005 wurde Mollard pensioniert.

"Deutsch-Französischer Journalistenpreis"

Seit mehr als 30 Jahren zeichnet der „Deutsch-Französische Journalistenpreis“ Autoren und Redaktionen aus, die mit ihren Beiträge zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich beitragen. In seiner Rolle als „französischste aller ARD-Anstalten“ hat der SR den Preis 1982 ins Leben gerufen. Seit der ersten Verleihung 1983 waren auch immer wieder SR-Mitarbeiter unter den Preisträgern: Neben Sven Rech und Lisa Huth gewann "Monsieur Chanson" Gerd Heger bereits dreimal den "Deutsch-Französischen Journalistenpreis". Der Preis wird in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio, dem ZDF, France Télévisions, Saarbrücker Zeitung, ARTE, Deutsche Welle, SaarLB, Europe 1, Gustav-Stresemann-Institut, Le Républicain Lorrain und weiteren Institutionen verliehen.

Die Preisträger des deutsch-französischen Journalistenpreises 2016 (Foto: R. Freese/SR)
Die Preisträger des "Deutsch-französischen Journalistenpreises" 2016

Eugen-Helmlé-Preis

Eugen Helmlé (1927–2000) war jahrzehntelang einer der bedeutendsten Übersetzer französischer und spanischer Literatur. Er hat Hunderte von Romanen, Erzählungen, Theaterstücken, Essays und Gedichten ins Deutsche übertragen. Um an das deutsch-französische Lebenswerk des Sulzbachers Autors zu erinnern, der zudem eine große Zahl von Sendungen für den SR realisiert hat, haben im Jahre 2004 der SR und die Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes einen nach ihm benannten Übersetzerpreis gegründet, der seit 2005 in jährlichem Wechsel für eine außergewöhnliche literarische Übersetzungsleistung an einen deutschen Übersetzer aus dem Französischen beziehungsweise einen französischen Übersetzer aus dem Deutschen verliehen wird.

Zu Gast bei der Preisverleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2016 an Anne Weber (Foto: SR/Sabine Schmidt-Matt)
Von links: Oswald Bubel, Lutz Semmelrogge, Anne Weber und Michael Adam (Foto: Schmidt-Matt)

Eine dreiköpfige deutsch-französische Jury wählt den jeweiligen Preisträger aus. Jedes Jahr am 7. September, dem Geburtstag Helmlés, wird die Auszeichnung verliehen. 2017 ging der Preis an Anne Weber, die sowohl ins Deutsche als auch ins Französische Romane übersetzt.

Frankreich im Programm

Im Programm des Saarländischen Rundfunks gibt es viele Sendungen, die sich mit der Großregion beschäftigen oder die französische Sprache mit in den Alltag bringen. Eine der Sendungen im Fernsehen, mit der der Zuschauer das Nachbarland besser kennen und auch lieben lernen kann ist "Fahr mal hin".

Hier können ganz in der Nähe unbekannte Welten entedeckt und unterhaltsame Kulturreisen durch reizvolle und auch abseits gelegene Landschaften unternommen werden. Dabei sind oft Orte im Elsass oder Lothringen Ziel der Reise. Aber nicht nur rein landschaftlich gibt es in der Sendereihe das Nachbarland zu entdecken, es gibt auch kulinarische Spezialitäten.

Wir im Saarland - Grenzenlos

Die aktuelle Sendung
Grenzenlos

Seit dem 24. Oktober 2016 gibt es ein neues Vorabendprogramm im SR-Fernsehen. Ein Teil dieses Programms ist "Wir im Saarland – Grenzenlos". Die Sendung schaut aus dem Saarland heraus zu den Nachbarn und erzählt spannende, augenzwinkernde oder auch nachdenkliche Geschichten von nebenan. WimS – Grenzenlos tritt damit die Nachfolge von SaarLorLüx an. Neben Geschichten zeigt die Sendung Menschen, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Leben an der Grenze schildern, die clevere Ideen haben, sie zu überwinden oder die einladen, unbekannte Seiten unserer Region zu entdecken. Außerdem gibt es Tipps für "Ferien beim Nachbarn".

Bistrot Musique

2017 hat nichtnicht nur der SR einen runden Geburtstag gefeiert - auch das Bistrot Musique ließ die Korken knallen. Dort wird seit 20 Jahren das Neueste aus der aktuellen frankophonen Musikszene im Konzert vor.

1996 begann es mit ganz unterschiedlichen Gruppen wie Evasion oder Marie-Jo Thério, mit Belgiern, Kanadiern und vielen Franzosen. Stars wie Isabelle Boulay, Enzo Enzo oder Francis Lemarque waren genauso zu Gast wie völlig Unbekannte, die sich später einen Namen machten: Les Ogres de Barback zum Beispiel.

Für Fans der französischen Musik gibt es eine Übersicht auf der sie alles finden können, was das Herz begehrt: Neuigkeiten in der frankophonen Musik, CD-Tipps und schöne Titelempfehlungen aus Frankreich.

Ici et là

In dem deutsch-französisches Magazin wird das Miteinander von Deutschen und Franzosen unter die Lupe genommen. In Gesprächen, Reportagen und Berichten erfahren die Hörer, "wie die Franzosen ticken". "Ici et là" läuft immer am letzten Dienstag im Monat, um 19.15 Uhr, zeitgleich auf SR 2 und AntenneSaar.

Lieder und Chansons

Gerd Heger und Susanne Wachs präsentieren jede Woche die schönsten "Lieder zum Anhören und Zuhören" aus Deutschland und Frankreich. Dabei gibt es sowohl große Klassiker als auch aktuelle Lieder und Chansons. Außerdem haben die beiden Moderatoren auch immer wieder Neuentdeckungen, "Coups de Cœur" und Konzerttipps für ihre Zuhörer - jeden Donnerstagabend ab 20.04 Uhr auf SR 3 Saarlandwelle.

Deutsch-französische Nachrichten

Die aktuelle Sendung
SR 1 DOMINO

In der Kindersendung "SR 1 Domino" werden Hintergründe und Zusammenhänge aus Natur, Wissenschaft und Technik erklärt. Dabei ist die Sendung nicht ausschließlich für Kinder, auch Erwachsene können ihr Wissen erweitern oder über die Buchtipps coole Bücher für ihre Kleinen finden.

Das besondere an der Sendung sind die „Nachrichten für dich – Les infos pour toi“ - denn sie werden sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch vorgelesen. Diese spezielle Nachrichtensendung wurde 2014 als "Beste Nachrichtensendung" mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichnet. Dabei lobte die Jury vor allem die einfache Sprache und die zweisprachige Präsentation. Domino ist allerdings etwas für Frühaufsteher, denn sie startet am Sonntagmorgen schon um 6.04 Uhr.

RendezVous Chanson

Die aktuelle Sendung
RendezVous Chanson

Das Archiv des SR ist in Sachen Chanson deutschlandweit führend (mehr als 50.000 Titel). Legendär war im Saarland die Sendung "Chansons de Paris" von Pierre Séguy – von denen sich in den 60er und 70er Jahren fast jeder in die Welt des Chansons entführen ließ. Diese Tradition führt SR 2 KulturRadio seit 2003 fort: Für alle Fans frankophoner Musik gibt es immer das Neueste aus dem Chanson, Wissenswertes aus der Szene oder auch Infos zu Konzerten. Jeden Dienstag präsentiert von "Monsieur Chanson", Gerd Heger, ab 21.00 Uhr.

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